Verpackungsarten werden gemeinsam erfasst / Vereinbarungen mit REMONDIS und Wittmann

Kommunalreferentin und 1. Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM), Kristina Frank (rechts) nd die 2. Werkleiterin des AWM, Sabine Schulz-Hammerl, präsentierten jüngst vor den Containern der Wertstoffinsel an der Pappenheimstraße 15 (nähe Stiglmaierplatz).die Neuerungen. Foto: AWM
Die Verpackungsarten Metall, Kunststoff sowie Verbunde werden künftig gemeinsam in einem Container erfasst, da beide Wertstoffe gut auseinandersortiert werden können. Das ist eine der Neuerungen, die Kommunalreferentin und 1. Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM), Kristina Frank, und die 2. Werkleiterin des AWM, Sabine Schulz-Hammerl jüngst vorstellten.
Grund der Neuerung waren Erfahrungswerte, wie Pressesprecherin Evi Thiemann erläuterte. Während die Alu-Container oft nicht ganz gefüllt waren, quollen die Kunststoffbehälter oft überfüllt waren. Dank der neuen Lösung können größere Mengen gesammelt und Überfüllungen vermieden werden.
Eine weitere Änderung; Die Leerungsintervalle der Behälter für Leichtverpackungen (LVP) aus Kunststoff und Alu werden je nach Standort angepasst:
– zwei Drittel der Behälter werden mindestens dreimal wöchentlich
– ein Drittel der Behälter werden mindestens einmal wöchentlich geleert.
Reichen diese Mindestanforderungen nicht aus, werden die Behälter „bei Bedarf“ zusätzlich geleert.
Um die Müllsituation an den Münchner Wertstoffinseln zu verbessern und Probleme bei der Einhaltung des Leerungsrhythmus´ zu vermeiden, wurden weitere Vereinbarungen mit den Münchner Betreiberfirmen Wittmann und REMONDIS getroffen. Hintergrund: Zu Jahresbeginn und während der Corona-Krise hatte die Betreiberfirma Remondis mit Kraftfahrermangel zu kämpfen. Der AWM konnte nach Eigenangaben in Gesprächen erreichen, dass REMONDIS
- die Fahrzeuge wieder zeitnah besetzt
- ein weiteres Fahrzeug zuschaltet
- neben den Reinigungsteams der cba (Cooperative Beschützende Arbeitsstätten e.V.; die von Remondis mit der Reinigung der Wertstoffinsel-Standplätze beauftragte Reinigungsfirma) auch ein Pressmüllfahrzeug von Remondis einsetzt,
bis sich die Situation wieder entspannt.
Um die zeitweise Überfüllung, Verschmutzung und das illegale Abstellen von Sperrmüll an den Wertstoffinseln einzudämmen, wurden nach AWM-Angaben folgende Maßnahmen vereinbart:
– Mehr Kommunikation
Schnellere Meldung von verunreinigten Wertstoffinseln über QR-Code ( Aufkleber mit QR-Codes auf den Containern der Firma Remondis mit Hinweis auf die Homepage). Ziel: direkte und schnellere Information durch Bürger, zum Beispiel über Verunreinigungen schnellere Behebung und Reinigung. – Die Firma Wittmann prüft, ob ein entsprechender Aufkleber auch auf den von Wittmann betriebenen Standplätzen möglich ist.
– Standorte mit grober Verunreinigung und Sperrmüllablagerungen an „Brennpunkten“
Aufkleber mit Hinweis zum nächstgelegenen Wertstoffhof (für die Entsorgung von Sperrmüll); Ziel: Sperrmüllablagerungen reduzieren.- Firma Wittmann überlegt zudem, mit einem Piktogramm auf das Verbot der Sperrmüllablagerung hinzuweisen. Ziel ist eine bessere, bildliche Kommunikation und Verständlichkeit bei Zielgruppen, die nicht oder nur wenig deutsch sprechen.
– Ausreichende Standplätze für Wertstoffinseln
Aufgrund der Flächenknappheit in München ist es immer schwieriger, zusätzliche Standplätze für Wertstoffinseln zu finden.
– Neue Behälterstandplätze, Erhaltung des Bestands / Integration von Wertstoffcontainern bei Sanierung / Umgestaltung von Straßen und Plätzen
Seit 2016 bestehen Projektgespräche bei den Bebauungsplanverfahren zwischen dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung (PLAN) mit den beteiligten Dienststellen, unter Einbindung des Kommunalreferats. Damit ist es möglich, die Informationen frühzeitig an die privaten Betreiberfirmen zur Wertstofferfassung weiterzugeben, damit diese ihre Standplätze planen können. Eine Festsetzung von Flächen für Wertstoffcontainer im Bebauungsplanverfahren ist rechtlich nicht möglich. Bei der Umgestaltung von Plätzen, auf denen sich bereits Wertstoffcontainer befinden, bemüht sich der AWM generell um den Erhalt des Standplatzes und um eine ansprechende Gestaltung bei neu gestalteten Plätzen. Zuständig dafür sind jedoch die DSD.
– Unterflurcontainer
Der AWM unterstützt grundsätzlich den Einbau von Unterflurcontainern und wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden. Da es sich bei Verpackungsabfällen per Gesetz um ein privatwirtschaftliches Erfassungssystem handelt, ist die Finanzierung über Müllgebühren jedoch rechtlich nicht zulässig. Also müssten die DSD die Kosten für Unterflurcontainer übernehmen. Diese weigern sich, so der AWM.
– Interaktive Karte aller Münchner Wertstoffinseln.
Schon seit Anfang 2020 können die Münchnerinnen und Münchner auf der Internetseite des AWM die interaktive Karte nutzen, auf der alle Münchner Wertstoffinseln verzeichnet sind. Funktionen: essere Auffindbarkeit der nächstgelegenen Wertstoffinseln, Suchfunktion über Straßennamen, • Informationsfeld mit genauer Adresse , Anzahl der Container vor Ort, Abfallarten (Fraktionen), Betreiberfirma , Kontakt-E-Mailadresse der jeweiligen Betreiber.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) ist mit knapp 1.600 Beschäftigten einer der größten kommunalen Entsorgungsbetriebe in Deutschland. Er leert pro Tag in München mit 188 Müllfahrzeugen fast 60.000 Mülltonnen (Restmüll, Papier, Bioabfälle), besitzt eine Müllverbrennungsanlage und betreibt im Stadtgebiet zwölf Wertstoffhöfe, eine Biogasanlage und das Gebrauchtwarenkaufhaus Halle 2.
EvT/rd
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