Stadtwerke-Info 01-09/2019

Stadtwerke-Info 01-09/2019

Stadtwerke-Info 01-09/2019 150 150 Klaus Henning Glitza

WSW und AWG wurden gemeinsam für ihr Wasserstoff-Projekt “H2-W” in Kassel ausgezeichnet

 

 

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und die Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal (AWG) sind gemeinsam für ihr Wasserstoff-Projekt „H2-W – Wasserstoffmobilität für Wuppertal” beim Stadtwerke-Kongress des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) in Kassel  mit dem Stadtwerke-Award in Gold ausgezeichnet worden.

Preisverleihung in Kassel; von links: Jarno Wittig (Geschäftsführer VKU Akademie), Klaus Hinkel (Chefredakteur ZfK), Matthias Ohl (Leiter Energiewirtschaft Erzeugung, WSW Energie & Wasser AG), Andreas Meyer (Leiter Technik Bus, WSW mobil GmbH), Prof. Dr. Kristina Sinemus (Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung des Landes Hessen), Sven Becker (Sprecher der Geschäftsführung, Trianel), Katherina Reiche (Hauptgeschäftsführerin VKU). Foto: WSW

Das Wuppertaler Projekt zeige, „wie ein idealer Kreislauf von der Abfallentsorgung über die Energiegewinnung bis hin zum öffentlichen Nahverkehr hergestellt werden kann“, begründete der Veranstalter die Entscheidung.

WSW und AWG planen, gemeinsam Wasserstoff zu produzieren, um damit Brennstoffzellen-Busse zu betreiben. Dazu werden derzeit  ein Elektrolyseur, der mit Strom aus der Müllverbrennung betrieben wird,  und eine Wasserstoff-Tankstelle am Müllheizkraftwerk der AWG im Wuppertaler Stadtteil Korzert gebaut.

„Wir machen Wasserstoff aus Müll“, bringt AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach das Besondere des Projekts auf den Punkt. Die Wasserstoff-Produktion soll immer dann laufen, wenn die Marktpreise für die Stromeinspeisung niedrig sind. „Dann ist es günstiger, den Strom aus dem Müllheizkraftwerk für die Elektrolyse zu verwenden, statt ihn zu verkaufen“, erklärt Peter Storch, Vorstandsmitglied der WSW Energie & Wasser AG.

H2-W ist ein konzernweites Projekt, denn Abnehmer des bei der AWG produzierten Wasserstoffs ist die WSW mobil GmbH. Sie wird damit Brennstoffzellen-Busse betanken, die demnächst im Wuppertaler ÖPNV eingesetzt werden sollen. Die ersten Fahrzeuge sollen noch in diesem Monat von dem belgischen Hersteller Van Hool geliefert werden. Insgesamt zehn Brennstoffzellen-Busse haben die WSW bestellt.

Bei einem Treffen von durch die EU geförderten Projektträgern in Wuppertal konnten die WSW bereits einen Brennstoffzellenbus präsentieren. Foto: WSW

Das Wasserstoffprojekt ist aber nicht nur betriebswirtschaftlich interessant und nützt dem lokalen Klimaschutz, sondern es zeigt auch, wie sich die klassischen Geschäftsfelder kommunaler Unternehmen intelligent verzahnen lassen. Diese so genannte Sektorenkopplung ist ein großes Thema in der Stadtwerke-Branche. Auch deshalb wurde H2-W nun als Leuchtturmprojekt in der kommunalen Energiewirtschaft gewürdigt.

Das Wasserstoff-Projekt „H2W” von WSW und AWG wird durch die EU-Förderprogramme JIVE, MEHRLIN und JIVE2, das Förderprogramm des Bundes NIP2 sowie durch das Land NRW mit VRR-Mitteln unterstützt.

Für die WSW ist es bereits die zweite Auszeichnung mit dem Stadtwerke Award. Im letzten Jahr wurde der „Tal.Markt“, die Handelsplattform für regionalen Ökostrom, mit einem Silber-Award gewürdigt.

Insgesamt haben sich über 30 Stadtwerke für den Stadtwerke Award 2019 beworben. Der Preis wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben. Er zeichnet Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft einmal im Jahr aus. Wesentliche Kriterien bei der Vergabe sind Ganzheitlichkeit, Wirtschaftlichkeit, Innovationskraft sowie Nachhaltigkeit. Welche Projekte ausgezeichnet werden, wird durch eine Experten-Jury sowie eine Leserumfrage in der Verbandszeitschrift ZfK entschieden. Initiator der Auszeichnung ist die Stadtwerke-Kooperation Trianel, umgesetzt wird der Wettbewerb gemeinsam mit der VKU Akademie und der ZfK.

WS/rd

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