DGAW, Rücknahmesysteme und Wirtschaftsverbände suchen nach gemeinsamen Lösungsansätzen
Brände, Vergiftung der Umwelt, ,fragwürdige Exporte- das sind die Stichworte, unter denen das Problem der nicht sachgemäßen „Entsorgung“ von Elektroaltgeräten (EAG) und Lithium-Ionen-(Li-Ion) Akkumulatoren zusammengefasst werden kann. Ein untragbarer Zustand. Um ihn zu beenden, ist aktuell eine Projektinitiative ins Leben gerufen worden.
Anknüpfungspunkte sind die im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien vorgesehenen Anreizsysteme, um die Rücknahme bestimmter Elektroaltgeräte und Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern und diese ordnungsgemäß und schadlos einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zuzuführen. Um die Umsetzung zu unterstützen, haben die zugelassenen Rücknahmesysteme für EAG und Li-Ion- Akkus die Projektinitiative gestartet. Unter der Leitung der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) wird eine Art Round Table mit den BattG/ ElektroG-relevanten Wirtschaftsverbänden geschaffen werden, Mit vereinter Expertise sollen praktikable Handlungsoptionen für Anreizsysteme eruiert und dem Bundesumweltministerium vorgestellt werden. Gestartet wird die Initiative am 19. August mit einem Kick-Off-Meeting.
Unterschiedliche Interessenlagen
Derzeitige Situation ist, dass unterschiedliche Zielsetzungen und Interessenlagen der am Wirtschaftskreislauf beteiligten Stakeholder aufeinander treffen. Ein Beispiel: Im Vorfeld der Novellierung einer neuen Europäischen Batterieverordnung haben unterschiedliche Akteure die Einführung einer Pfandpflicht für Batterien vorgeschlagen. Sie sehen darin einen Lösungsweg, die Rücknahme- und Recyclingquoten für Lithium-Batterien und Altgeräte zu erhöhen und die Sicherheitsrisiken bei ihrer unsachgemäßen Entsorgung zu reduzieren. Die produzierende Industrie hat dies jedoch bislang angelehnt. Trotz gegensätzlicher Positionen bestehen laut DGAW dennoch, ein gemeinsames Interesse an Diskussion und Entwicklung geeigneter Lösungsoptionen
Dem Arbeitskreis Produktkreisläufe – Elektrogeräte, Batterien und Elektromobilität der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) wurde deshalb dies neutrale Moderation für die Umsetzung des Projektes vorgeschlagen. Das Ziel: Wirkweisen möglicher Anreizsysteme und Handlungsoptionen zu betrachten und praktikable Möglichkeiten für die Umsetzung zu finden,
Die maßgeblichen Kriterien
Dabei werden folgende Kriterien in den Blick genommen
- Erwartete Wirkung auf Sammelquoten
- Wechselwirkung mit anderen abfallpolitischen Zielsetzungen, z. B. längere Produktnutzung, Instandsetzung, Mehrfachnutzung etc.
- Ökonomische Wirkung, wettbewerbliche Auswirkungen
- Kompatibilität mit dem bestehenden Rechtsrahmen und evtl. Änderungsbedarf
- Aufwand/Nutzen-Relation
Im Ergebnis sollen die aus Sicht der Wirtschaftsbeteiligten gemeinsam bestehenden Handlungsoptionen und der gegebenenfalls weitere Forschungsbedarf formuliert werden.
ISH/rd
Oberes Bild: Li-Ion-Akkus überall. Unser Bild zeigt nur einige der Verwendungsmöglichkeiten. Deren Vielzahl und der achtlose Umgang mit diesen brandgefährlichen Energiespendern hat ein Entsorgungsproblem heraufbeschworen, das weitgehend ungelöst ist. Foto: 2019 pixabay_Pexels GmbH_unsplash
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