RMD-Unternehmensgruppe: Geschäftsführer Töpfer abberufen / Regionalverbandswahlen beim BDE
Der Geschäftsführer der aus der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD), der Main-Taunus-Recycling GmbH (MTR) und der Rhein-Main Deponienachsorge (RMN) bestehenden RMD-Gruppe, Markus Töpfer, ist nach einem einstimmigen Beschluss der Gesellschaftergremien mit sofortiger Wirkung abberufen worden. Die RMD-Unternehmensgruppe mit Sitz in Flörsheim-Wicker ist für Abfallentsorgung und -verwertung zuständig, betreibt zwei Deponien und deren Nachsorge und ist mit der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen im Main-Taunus- und Hochtaunuskreis befasst.
Die Abberufung ist der vorläufige Höhepunkt einer seit längerem bestehenden Vertrauenskrise. Hintergrund ist die desaströse Finanzsituation der Unternehmensgruppe, die mehrfach vor der Zahlungsunfähigkeit stand, Derzeit „müssen auf Kosten des Steuerzahlers noch vier Millionen Euro pro Jahr zugeschossen werden“, berichtet die Frankfurter Neue Presse.
Die aus Grünen, Freien Wählern und FDP bestehende Opposition hatte schon seit längerem die Abberufung von Töpfer gefordert. Diese Parteien hatten laut Frankfurter Neue Presse vor allem mangelnde Transparent moniert. „Töpfer hatte auf dem Höhepunkt der RMD-Krise (…) keine oder zumindest keine ausreichenden Unterlagen im Finanzausschuss dabei und schien auch sonst wenig zur Aufklärung beitragen zu wollen“, heißt es in der Zeitung.
Gleichberechtigte Gesellschafter der RMD-Gruppe sind der Main-Taunus-Kreis und der Hochtaunuskreis. In einer gemeinsamen Presseerklärung erläutern die beiden Gebietskörperschaften, dass sie die Abberufung als einen weiteren Schritt sehen, „im Rahmen einer personellen Restrukturierung der RMD-Gruppe (…) die Führungsebenen deutlich zu verschlanken.“ Künftig sei „die Verschmelzung von RMD, RMN und MTR vorgesehen, um eine transparente Unternehmensstruktur zu schaffen“.
Die Causa Töpfer interessiert nicht nur die beiden Gesellschafter-Landkreise, sondern auch Gerichte und die Strafverfolgungsbehörden. Gegen Töpfer und seinen ehemaligen Mitgeschäftsführer Gerd Mehler sind Schadensersatzklagen wegen nicht genehmigter Ablagen und Verfüllung in der Deponie Wicker eingereicht, und auch die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Maßgeblicher Manager der RMD ist Heino von Winning, der im Juni dieses Jahres zum Sprecher der Geschäftsführung bestellt worden war. Als seine Hauptaufgabe wird gesehen, die dringenden Sanierungsmaßnahmen zu realisieren.
Zur Verflechtung der Unternehmensgruppe heißt es auf der Webseite der RMD heißt es: „Die RMD hält mit 75,02 Prozent die Mehrheit an ihrer Tochtergesellschaft MTR Main-Taunus-Recycling GmbH. Die Städte Flörsheim und Hochheim sind mit jeweils 14,99 Prozent beziehungsweise 9,99 Prozent an der MTR beteiligt. –
Zudem ist die RMD im Besitz von 66,66 Prozent der Geschäftsanteile der RMN Rhein-Main Deponienachsorge GmbH. Die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH hält 33,33 Prozent der Geschäftsanteile der RMN.- Darüber hinaus gehören der RMD 25 Prozent der Geschäftsanteile der SAVAG Südhessische Abfall-Verwertungs GmbH“.
khg
***
Bei den turnusmäßigen Wahlen der Regionalverbandsvorstände des BDE Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., ist im Regionalverband Ost Jürgen Naujok (Alba Sachsen GmbH) in den Vorstand gewählt worden. Gemeinsam mit Sieglinde Groß (Fehr Umwelt Ost GmbH) wird er an der Spitze des Regionalverbandes stehen. Im Regionalverband Mitte-West hat Georg Eicker (Remondis GmbH & Co. KG Region Südwest) den Vorsitz übernommen. Keine personellen Veränderungen gibt es in den Regionalverbände Nord, West und Südwest. Dort wurden die Vorsitzenden in ihren Ämtern bestätigt.
nic
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.