Kleine Presseschau 6-11/2018

Kleine Presseschau 6-11/2018

Kleine Presseschau 6-11/2018 150 150 Klaus Henning Glitza

Umweltskandal: Behördenversagen in Garching bei München? / Reinigungsarbeiten an der Schlei gehen weiter / Neues Gebäude

Der Münchner Merkur berichtet über einen Umweltskandal der Firma RM Recycling München GmbH & Co.KG“ in Garching bei München. den dieses Medium im Juli dieses Jahres aufgedeckt hatte.  Dabei sei 2017 „belasteter Schlamm“ in ein Erdloch geschüttet worden.  Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln. Das Landratsamt München gebe sich hilflos, heißt es in einem Kommentar des Merkur.  Ein Fall von Behördenversagen?

Der Münchner Merkur gibt Passagen aus einem Gutachten wieder, das das Aktionsbündnis Lohhof-Süd unter Mitfinanzierung der Stadt Schleißheim in Auftrag gegeben hatte. Im Staub, der aus einer 500 Meter von Wohngebieten entfernten Halle austreten soll, wären krebserregende Chlorverbindungen festgestellt worden.  Im Gutachten werden nach Angaben des Münchner Merkur „2500 Seiten von Akten zu dem Unternehmen behandelt – die meisten stammen aus dem Landratsamt München“.

Die Liste der Verstöße und Mängel ist lang. Gebhardt (ein Gutachter- die Redaktion) sagt, dass die Unterlagen beweisen, dass die Behörde seit Jahren zum Teil nicht wisse, was bei dem Entsorger passiert. Das weist die Behörde zurück. Eine Sprecherin schreibt, dass festgestellten Mängeln „konsequent nachgegangen“ wurde und „Anordnungen zur Mängelbeseitigung erlassen“ wurden. Das Landratsamt als Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde des Entsorgers habe Verstöße nicht geahndet, kritisiert das Aktionsbündnis. Über 30 Kontrollbesuche soll die Behörde gemacht haben. (,,,)

Auf mehr als 100 Seiten dokumentiert das Gutachten des Ingenieurbüros für Umweltschutztechnik (IfU) Akten des Landratsamtes. Darin sollen zahlreiche Verstöße des Entsorgers verzeichnet sein. Einige Auszüge: o        Besonders schwer wiegt (…) ein Fall von 2015: AR-Recycling unter damaliger Geschäftsführung von Michael Klotz soll Rostasche als gefährliches Material angenommen und dieses als ungefährliches Material weiterveräußert haben. Laut Gutachten soll die Asche vom Kraftwerk Zolling stammen.

Ebenfalls 2015 soll Rostasche illegal als Untergrundmaterial auf dem Firmengelände verbaut worden sein. Von mehreren Tonnen ist die Rede.  (…) 

Die Reinigung der staub- und geruchsbehafteten Abgase soll auf dem Firmengelände bzw. in der Verarbeitungshalle „völlig unzureichend“ sein. Eine seit 2003 gesetzlich festgelegte Absaugung und Filterung finde nicht statt. Filteranlagen fehlen zum Teil komplett (,,,)

Ganze Schredderanlagen sollen in der Halle laut Unterlagen illegal betrieben worden sein. (,…) Abfallhaufen auf dem rund 70 000 Quadratmeter großen Gelände sollen nicht abgedeckt und über die erlaubte Zeit gelagert worden sein. Damit habe gefährlicher Staub verweht werden können. Außerdem fehlen laut Gutachter vorgeschriebene Emissionsmessungen zum Teil ganz in den Unterlagen des Landratsamtes.

Das Landratsamt soll 16 Jahre lang mit falschen, nämlich zu hohen Grenzwerten gearbeitet haben. Folglich wurden Genehmigungsbescheide falsch an den Entsorger ausgegeben.

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 Die Schleswiger Nachrichten schreiben zur derzeitigen Lage an der Schlei.

Zehn Monate ist es her, dass die Verunreinigung der Schlei mit kleinen Plastikteilen festgestellt wurde. Der Kreis Schleswig-Flensburg koordinierte die anschließenden umfangreichen Reinigungsarbeiten, die die Schleswiger Stadtwerke, aus deren Klärwerk der Kunststoff stammt, umsetzten.

Nach dem Hochwasser in der vergangenen Woche (…)  stellte die Behörde eine stärkere Verschmutzung durch Plastikpartikel fest, deren Ursprung mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Kläranlage in Schleswig stammt“ (…),  „Wir vermuten, dass das neuerliche Hochwasser die Plastikpartikel wieder aufnahm, die durch das Frühjahrshochwasser landseitig abgelegt wurden“, erläutert Fachbereichsleiter Thorsten Roos die aktuelle Verschmutzung.

Der Kreis Schleswig-Flensburg habe daher gemeinsam mit den Schleswiger Stadtwerken entschieden, die systematischen Reinigungsarbeiten entlang der Ufer auf beiden Seiten der Schlei wieder aufzunehmen.

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Über das neue Suez-Bürogebäude in Knittlingen berichtet die Pforzheimer Zeitung.

Hinter dem Abfall-Unternehmen Suez liegen ereignisreiche Monate. Sowohl am Standort in Knittlingen wie auch im Gebiet „Erlen“ zwischen Maulbronn und Ölbronn hat Suez viel Geld in die Hand genommen, um die bestehende Infrastruktur zu verbessern und zu modernisieren.

Während in den „Erlen“ nach wie vor die Arbeiten an der neuen Sortieranlage auf Hochtouren laufen, ist man in Knittlingen bereits einen Schritt weiter: Dort konnte nun die Einweihung des neuen Office Centers gefeiert werden. Neben Knittlingens Bürgermeister H waren zahlreiche Suez-Mitarbeiter dabei, als das neue Verwaltungsgebäude feierlich eröffnet wurde. (…)

 „Wir freuen uns, in unserem neuen modernen Arbeitsumfeld die Chancen von Digitalisierung und Innovation noch besser nutzen zu können“, so Oliver Grimm. (Geschäftsführer der Suez Süd- die Redaktion). (…) In 22 Groß- und Kleinraumbüros auf drei Stockwerken und 1477 Quadratmetern Bruttogeschossfläche werden nun alle wichtigen Funktionen der Bereiche Auftragssteuerung, Kundenbetreuung, Technik und Geschäftsführung zentral an einem Ort zusammengeführt.

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Zusammenstellung: bem

Die Redaktion behält sich vor, aus Gründen der überregionalen Relevanz und der Lesbarkeit Kürzungen in den wiedergegebenen Medienbeiträgen vorzunehmen, Kürzungen werden durch (…) kenntlich gemacht.

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