Entsorgerwechsel in Weimar
Unter der Überschrift „Weimars Restmüll fährt künftig nach Staßfurt“ berichtet die Thüringer Allgemeine über einen Entsorgerwechsel in Weimar.
Der Restmüll aus Weimar wird ab dem 1. Juni 2020 nicht mehr in der Restabfallbehandlungsanlage (Raba) in Erfurt, sondern in einer Anlage der Firma Remondis im sachsen-anhaltinischen Staßfurt entsorgt.
Nach steigendem Unmut über die Entsorgungspreise bei der Erfurter Stadtwerke-Tochter hatte Weimar die Zweckvereinbarung mit der Nachbarstadt aufgekündigt. Es erfolgte eine europaweite Ausschreibung, deren Eckpunkte der Stadtrat bereits im November des Vorjahres absegnete. Daraufhin gingen lediglich zwei Angebote ein, die Raba selbst habe laut Stadtverwaltung nicht dazu gehört. Und Remondis habe unter den vorgegebenen Ausschreibung-Bedingungen das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.
Laut einem Gutachten soll die Öko-Bilanz dieser Variante trotz der deutlich weiteren Entfernung, die rund 10.000 Tonnen Weimarer Restmüll im Jahr zurücklegen, besser ausfallen als bei der Verwertung in Erfurt. Obwohl der Weimarer Restmüll dann nicht mehr 24 Kilometer pro einfache Strecke bis ans Ziel braucht, sondern mindestens 120 Kilometer. Doch die moderne thermische Restabfallbehandlungsanlage in Staßfurt arbeitet rein thermisch (also nur mit Hitze), während in der älteren Erfurter Anlage vor der Verbrennung des Restabfalls noch eine mechanisch-biologische Vorbehandlung erfolgt. (…)
Im Rahmen der Ausschreibung wurde ein mehrjähriger Festpreis für die Entsorgung der Restabfälle ab Juni 2020 erzielt, „der wesentlich günstiger als bisher ist“, hieß es auf Anfrage weiter. Alles in allem rechnet das Weimarer Rathaus damit, durch den Entsorger-Wechsel einen „höheren sechsstelligen Betrag“ einsparen zu können. Konkreter wollte die Stadt die Summe „zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen“ nicht beziffern. Bisher betrugen die Entsorgungskosten 153 Euro pro Tonne, was einem Jahresbetrag von rund 1,5 Millionen Euro entspricht.
Mit dem Entsorger-Wechsel einhergehen soll, dass der Kommunalservice die Abfallgebühren neu kalkuliert. Auf eine Ersparnis brauchen die Weimarer ab Juni 2020 nicht zu hoffen. Vielmehr werde es möglich, die Gebühren in den nächsten Jahren „stabil zu halten“.
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Zusammenstellung: bem
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