Kleine Presseschau 02-05/2020

Kleine Presseschau 02-05/2020

Kleine Presseschau 02-05/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

Kunststoffrecycling mit Problemen / Corona-Effekte auf die Abfallentsorgung / Kreisausschussmitglieder in MV sind verwundert

 

 

Auf Grund der Corona-bedingten weitaus geringeren Nachfrage der Kunststoff verarbeitenden Industrie komme es beim Kunststoffrecycling „zu erheblichen wirtschaftlichen Problemen mit der Folge, dass einige Anlagen bereits abgestellt sind oder mit geringerer Leistung produzieren“. Mit dieser Aussage zitieren die Westfälischen Nachrichten unter Berufung auf dpa Herbert Snell, Vizepräsident des bvse-Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung.

Die entscheidende Rolle spielt aus Sicht von Peter Kurth (Präsident des BDR Bundesverbandes der Entsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirtschaft- die EM-Redaktion) der in der Krise dramatisch gesunkene Ölpreis. (…) Verarbeitende Unternehmen, die bislang aus Preisgründen vor allem auf Recyclate gesetzt hätten, würden nun auf Neuware umschwenken, sagt auch Snell,

Diese Entwicklung trifft die Branche in einer kritischen Phase. Seit jeher war der Anteil von recycelten Kunststoffen in Industrieprodukten und Verpackungen gering. (…)

„Wir brauchen dringend eine Stimulation der Nachfrage für Recyclate, sonst werden einige mittelständische Kunststoffrecycler die Krise nicht überstehen», sagt etwa BVSE-Vize Snell. Und BDE-Präsident Kurth ergänzt: «Die verbalen Bekundungen aus der Politik haben leider nicht dazu geführt, dass die Instrumente geschaffen wurden, die die Nachfrage nach Recyclaten auch nur ansatzweise stabilisiert hätten.»

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https://www.wn.de/Welt/Wirtschaft/4207155-Anlagen-schon-abgestellt-Recycling-in-der-Krise-Coronavirus-verschaerft-Konkurrenz

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Die Corona-Krise schlägt sich auch in den Statistiken der Abfallwirtschaft Lahn-Dill (AWLD), Wetzlar, nieder.

So wurde für die Monate März und April ein erhöhtes Abfallaufkommen bei den Rest- und Bioabfällen sowie beim Sperrabfall und bei den Gelben Säcken verzeichnet. “Viele Menschen waren und sind im Homeoffice oder aber in Kurzarbeit, daher fallen zu Hause mehr Abfälle an”, zitiert „mittelhessen“ (VRM Wetzlar GmbH) Frank Dworaczek, den kaufmännischen Betriebsleiter der AWLD.

Mehr Lieferungen außer Haus bedeuteten mehr Verpackungen und Gelbe Säcke: Von Februar auf März sei die Menge der gesammelten Leichtverpackungen um 25 Prozent auf 555 Tonnen geklettert. Im April seien es sogar 574 Tonnen (April 2019: 524 t) gewesen. Die Restabfallmengen im Lahn-Dill-Kreis stiegen im März um elf Prozent auf 4362 Tonnen und im April nochmals um zehn Prozent auf 4803 Tonnen. Im Vergleich zum April des Vorjahres sei das ein Plus von knapp neun Prozent. Beim Bioabfall sei die Zahl im März auch witterungsbedingt deutlich um 97 Prozent auf 1940 Tonnen gestiegen. Im April seien es 2751 Tonnen (April 2019: 2597 t) gewesen. (…) Im März wurden 767 Tonnen Sperrabfall abgeholt, knapp elf Prozent mehr als im Vormonat und 20 Prozent mehr als im März 2019. Im April seien es nun 644 Tonnen (April 2019: 636 t) gewesen.

Kompletter Beitrag:

https://www.mittelhessen.de/lokales/wetzlar/wetzlar/corona-effekt-abfallwirtschaft-meldet-mehr-rest-und-biomull_21719664

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Mehr Bioabfälle bei nahezu gleichbleibenden Restmüllmengen – das ist laut SWR die Bilanz der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) für die Städte Kaiserslautern und Mainz. Der SWR berichtet. Autor ist Benjamin Donath.

In Mainz ist die Entwicklung im März und April – den Monaten, in denen alles anfing – identisch. Deubig (Jan B. Deubig, Vorstand der ZAK- die EM-Redaktion) vermutet, dass die Erklärung hierfür eine ganz einfache ist: “Wenn die Restmülltonne voll ist, ist sie voll. Die Leute haben wohl einfach besser getrennt. Dadurch fiel mehr Biomüll an, während die Restmüll-Menge gleichblieb”.

(…)

Wie ist die Entwicklung beim Kunststoffmüll, der im Gelben Sack landet? Da verweist Deubig auf die ziemlich komplizierte Struktur bei der Entsorgung dieser Abfälle: auf die diversen Dualen Systeme, die in Deutschland um den Plastikmüll konkurrieren und in deren Auftrag private Entsorgungsbetriebe den Müll einsammeln.

Die Firma Becker aus Enkenbach-Alsenborn ist so einer – ein Betrieb, der in weiten Teilen Rheinhessens und der Pfalz für Verpackungsmüll zuständig ist. Und die Pfälzer bestätigen die Vermutung: Seit Beginn der Pandemie ist die Müllmenge angestiegen. Um zehn Prozent, schätzt Becker-Prokurist Marc Grutza. Und das ziemlich konstant über die Dauer der Corona-Beschränkungen hinweg.

Kompletter Beitrag:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/corona-laesst-in-rlp-verpackungsmuellmenge-steigen-100.html

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Bei einigen Mitgliedern des Kreisausschusses des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte stoßen die geringen Löhne von Beschäftigten der REMONDIS Seenplatte Logistik GmbH auf Verwunderung. Der Nordkurier berichtet. Autor ist Robin Peters.

Kreistagsmitglied Andreas Rösler (AfD) war davon ausgegangen, dass die Mitarbeiter fair bezahlt werden. So wurde es nach seiner Aussage stets versprochen, als es in den Kreis-Gremien darum ging, Müll-Gebühren zu erhöhen.

Laut dem zuständigen Dezernenten Torsten Fritz aus der Kreisverwaltung wurden die Verträge hingegen mit dem besser bezahlenden Unternehmen Remondis Seenplatte GmbH abgeschlossen. Gestreikt werde wiederum wegen der geringen Gehälter bei der Tochterfirma Remondis Seenplatte Logistik GmbH. (…) „Mich erschrecken diese undurchschaubaren Firmenkonstellationen“, so Toralf Schnur, Fraktionsvorsitzender von FDP/Freier Horizont.

Nach Unternehmensangaben sind solche Gehaltsunterschiede in den einzelnen Firmen nicht ungewöhnlich. Dem Remondis-Sprecher Michael Schneider zufolge ist jeder Unternehmens-Standort für seine Wirtschaftlichkeit selbst verantwortlich. (…)

„Nach der Übernahme des Betriebs von Tönsmeier durch Remondis vor vier Jahren blieben viele Entgeltfragen ungeklärt und ein Kompromiss wurde vereinbart. Zugesagt wurde, dass man das Entgegenkommen der Kollegen und Kolleginnen bei den nächsten Verhandlungen nicht vergessen wird. Dies wird nun eingefordert“, so Verdi-Verhandlungsführer Mathias Bialuch.

Kompletter Beitrag:

https://www.nordkurier.de/neustrelitz/remondis-will-entsorgung-bis-zum-wochenende-aufholen-2839521905.html

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Zusammenstellung: bem

Die Redaktion behält sich vor, aus Gründen der überregionalen Relevanz und der Lesbarkeit sowie der Einhaltung der Zitierregeln Kürzungen in den wiedergegebenen Medienbeiträgen vorzunehmen.

 

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