Kleine Presseschau 01-01/2020

Kleine Presseschau 01-01/2020

Kleine Presseschau 01-01/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

Verpackungsabfälle: Nur die Hälfte aus Privathaushalten

 

Von den gut 226 Kilogramm Verpackungsmüll, die laut Umweltbundesamt pro Einwohner und Jahr anfallen, wird nur ein gutes Drittel recycelt. Das berichtet der Deutschlandfunk. Allerdings stamme nur die Hälfte aus privaten Haushalten, der Rest fiel bei Gewerbe, im Handel, der Industrie an. Autorin ist Katja Scherer.

Was mit dem Müll aus unserer gelben Haushaltstonne passiert, darüber bestimmen in Deutschland insgesamt acht Unternehmen, die sogenannten dualen Systeme. Sie bekommen Geld von Verpackungsherstellern und beauftragen dann Firmen wie Remondis, die den Müll sammeln, sortieren und als Rohstoff weiterverkaufen. (..,)

Knapp zwei Drittel davon müssen die Dualen Systeme nun „werkstofflich“ verwerten, also: wieder für neue Produkte nutzen. Das restliche Drittel dagegen wird nach wie vor verbrannt, etwa in Zementwerken. Viel zu viel – kritisiert Henning Wilts, der beim Wuppertal Institut zu Stoffkreisläufen forscht. (…):

Und das, obwohl man Kunststoffe eigentlich fünf bis sechs Mal wiederverwenden könne, sagt Wilts. Dennoch werden in Deutschland bisher viele Kunststoffverpackungen aus dem gelben Sack schon nach einmaliger Nutzung verfeuert, bestätigt Schneider (Pressesprecher Michael J. Schneider- die EM-Redaktion)  von Remondis.  (…) „Wenn Sie beispielsweise Käse- oder Wurstverpackungen nehmen, die bestehen teils aus acht verschiedenen Kunststoffen. Das kriegt keine Sortieranlage der Welt auseinander.“

Dazu kommt ein weiteres Problem: Denn selbst wenn Firmen wie Remondis den Müll säuberlich sortieren, finden sie teils nur schwer Käufer dafür. Je nach Ölpreis sei es nämlich für Unternehmen billiger, neue Verpackungen zu nehmen als recycelte, sagt Schneider. (..)

Dass die dualen Systeme in nennenswertem Umfang Müll aus dem gelben Sack ins Ausland exportieren, glaubt Wissenschaftler Henning Wilts dagegen nicht:

„Die dualen Systeme selber sagen, dass höchstens zwei Prozent ihrer Abfälle nach Südostasien exportiert wurden (…) Vielmehr geht Wilts davon aus, dass es sich bei dem deutschen Müll auf asiatischen Müllkippen meist um Abfälle aus der Industrie handelt – etwa um fehlerhafte Chargen von Herstellern. (…) :

Damit (die Wiederverwertung- die EM-Redaktion) in Zukunft glatter läuft, fordert Schneider Quoten für Hersteller, die vorschreiben, wie viel recyceltes Material diese in Produkten einsetzen müssen. Seinem Unternehmen – das ist klar – würde das auf jeden Fall helfen.

Kompletter Artikel:

https://www.deutschlandfunk.de/plastikmuell-recycling-lohnt-sich-fuer-unternehmen-oft-nicht.697.de.html?dram:article_id=467252

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Zusammenstellung: bem

Die Redaktion behält sich vor, aus Gründen der überregionalen Relevanz und der Lesbarkeit sowie der Einhaltung der Zitierregeln Kürzungen in den wiedergegebenen Medienbeiträgen vorzunehmen.

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