Grenzen des Verständnisses

Grenzen des Verständnisses

Grenzen des Verständnisses 150 150 Klaus Henning Glitza

In Oldenburgs Papierkörben landen viele Abfallstoffe- doch bei Batterien und Akkus ist „Schluss mit lustig“

 

Sie heißen Papierkorbe. Dass auch andere Stoffe hineingeworfen werden, wird allgemein toleriert- Hauptsache, sie landen nicht in der Umwelt.  Doch das Verständnis endet, wenn Batterien in den Sammelbehältern landen. Dann ist „Schluss mit lustig“

Oldenburg in Oldenburg, drittgrößte Metropole des Landes Niedersachsen. Ungefähr 1.000 Papierkörbe sind dort aufgestellt. Die Mitarbeitenden der Straßenreinigung des  Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB), stoßen bei der Leerung immer wieder auf Batterien. Vorzugsweise im Innenstadtbereich.. „Allein an einem Tag in der vorigen Woche haben unsere Mitarbeiter in acht Papierkörben im Bereich der Fußgängerzone 35 Batterien entdeckt, die darin nichts zu suchen haben“, berichtet Volker Schneider-Kühn, Betriebsleiter des AWB.

Nützlich, so lange sie intakt und energiegeladen sind, problematisch, wenn sie aufgebraucht sind: . Batterien und Akkus. In den Restmüll oder in Abfallkörbe dürfen sie nie. Foto: Hofschlaeger / pixelio.de

Und er macht deutlich, wie gefährlich das ist.  „Die Abfälle aus den Papierkörben werden in die Abfallbehandlungsanlage nach Neuenwege gebracht, wo sie in einem Schredder unter großen mechanischen Kräften zerkleinert werden. Und genau dort stellen sie eine hochexplosive Gefahr dar“, betont Schneider-Kühn. „Nur der Aufmerksamkeit unserer Straßenreiniger haben wir es zu verdanken, dass mögliche Brände vermieden werden konnten.“

Weil es in der Vergangenheit schon mehrfach in der Abfallbehandlungsanlage infolge explosiver Stoffe im Abfall zu Explosionen und Bränden gekommen war, hat der AWB im November vergangenen Jahres eine umfassende Informationskampagne gestartet. So sollen Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbebetriebe über Gefahren, die bestimmte Stoffe im Abfall verursachen können, aufgeklärt und über die ordnungsgemäße Entsorgung informiert werden.

Die Entsorgung von Batterien und Akkus ist im Batteriegesetz geregelt. „Danach sind nicht nur die Vertreiber von Batterien wie zum Beispiel Supermärkte, Drogerien und Baumärkte zur Rücknahme von Batterien und Akkus verpflichtet, auch die Besitzerinnen und Besitzer der Batterien – also die Endverbraucherinnen und Endverbraucher – sind verpflichtet, alte Batterien einer getrennten Erfassung zuzuführen und nicht im Restmüll zu entsorgen. Und auch die Satzung über die Abfallwirtschaft in der Stadt Oldenburg schreibt eine getrennte Entsorgung von Batterien und Akkus vor“, informiert der AWB-Chef.

Aber nicht nur Batterien und Akkus können Brände in der Abfallbehandlungsanlage verursachen. Auch nicht vollständig geleerte Spraydosen, Gasbehälter und Feuerlöscher sind brandgefährlich. „Solche gefährlichen Abfälle gehören nicht in den Restabfall, sondern zur Schadstoffentsorgung“, erklärt Schneider-Kühn. Die Schadstoffsammelstelle an der Wertstoffannahmestelle Neuenwege ist während der normalen Öffnungszeiten erreichbar, an der Wertstoffannahmestelle Langenweg, Felix-Wanke-Straße 7, können schadstoffhaltige Abfälle jeweils am ersten Mittwoch eines Monats abgegeben werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, Schadstoffe bei der mobilen Sammlung abzugeben. Die Termine sind im Abfuhrkalender und im Internet unter www.oldenburg.de/awb einsehbar.

StO/rd

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