Europas größte Sortieranlage für chemisches Recycling kann jetzt Wirklichkeit werden
Gesichertes Finanzpolster für den Bau der von Interzero entwickelten vollautomatischen größten Sortieranlage Europas zur Herstellung von Rohstoffen für das chemische Recycling im süddeutschen Walldürn.
Die OMV, das integrierte Unternehmen für Energie, Kraftstoffe und Rohstoffe sowie Chemikalien und Materialien mit Hauptsitz in Wien, hat die die finale Investitionsentscheidung bekanntgegeben. Insgesamt wird von Baukosten von über 170 Millionen Euro ausgegangen. .
Für den Bau und Betrieb der Anlage haben OMV und Interzero * ein Joint Venture gegründet, Die OMV wird 89,9 Prozent der Anteile an dem Joint Venture halten und 10,1 Prozent der Anteile entfallen auf Interzero, dem in Europa führenden Anbieter für Kreislauflösungen.
Die Sortieranlage (jährliche Kapazität zur Verarbeitung von bis zu 260.000 Tonnen gemischten Altkunststoffen) soll als erste ihrer Art in großindustriellem Maßstab Rohstoffe für das chemische Recycling der OMV herstellen. Das innovative Sortierverfahren ermöglicht nach Angaben der Kooperationspartner die Gewinnung einer Polyolefin-reichen Fraktion aus einem Abfallstrom, der derzeit noch in der thermischen Verwertung endet. Da der Fokus auf Altkunststoffe liegt, die nicht für mechanisches Recycling geeignet sind, werde sichergestellt, dass chemisches Recycling nicht in Konkurrenz zum mechanischen Recycling steht. Der in der neuen Sortieranlage eingesetzte Sortierprozess wurde bereits im industriellen Maßstab getestet, und das Produkt erfolgreich als Rohstoff in der ReOil®-Pilotanlage der OMV verarbeitet.
Die von der OMV entwickelte und patentierte ReOil®-Technologie ist eine chemische Recyclinginnovation, die mechanisch nicht wiederverwertbare Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl – eine wertvolle Ressource – umwandelt. Einsatzmaterial für die Sortieranlage sind im Wesentlichen bisher nicht rezyklierbare Mischkunststoffe, insbesondere aus der getrennten Sammlung durch den gelben Sack und die gelbe Tonne in Deutschland.
Der Produktionsstart der neuen Anlage soll 2026 erfolgen. Insgesamt werden rund 120 neue Arbeitsplätze an dem neuen Standort geschaffen. Der Spatenstich ist bereits für den 20. November 2023 mit Gästen aus der Politik geplant.
„Technologie und Innovation sind Kernstücke des Fortschritts. Wir investieren und gehen daher Partnerschaften ein, um innovative Technologien zu entwickeln und im industriellen Maßstab zu skalieren“, so das Statement von Dr. Alfred Stern, CEO der OMV. Nach seinen Worten sei es das . erklärte strategische Ziel von OMV „ zu einem führenden Anbiete von Lösungen für nachhaltige Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien zu werden sowie eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft einzunehmen“. Das gemeinsame Projekt mit Interzero werde „Einsatzmaterial für unsere ReOil®-Technologie bereitstellen, die dieses wiederum in hochwertige nachhaltige Rohstoffe für die Kunststoffproduktion verwandelt“. Dadurch werde eine wesentlicher Beitrag für die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe geleistet.“
Chemisches und mechanisches Recycling seien komplementär einsetzbar „und helfen uns beiden die Vision „Eine Welt ohne Abfall“ zu verwirklichen“, sagte Dr. Axel Schweitzer, Chairman und Gesellschafter von Interzero, Er sei überzeugt, „dass mit Hilfe des chemischen Recyclings in der Zukunft die Recyclingquote in Deutschland noch einmal signifikant steigen kann und wird“. Dr. Schweitzer: „Die einzigartige Sortieranlage, die ohne manuelle Sortierung auskommt, ist ein bedeutender Schritt, bisher in die Verbrennung gehenden Rohstoffen ein zweites Leben zu geben.“.
Interzero betreibt fünf Sortieranlagen für Leichtverpackungen in Deutschland und sortiert mit über 800.000 Tonnen pro Jahr rund ein Drittel des deutschen Leichtverpackungsabfalls. Damit verfügt das Unternehmen gegenwärtig über die größte Sortierkapazität in Europa und ist Technologieführer.
Über die OMV Aktiengesellschaft
Die OMV wandelt sich zu einem führenden Unternehmen für nachhaltige Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien mit einer Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft. Heute ist sie in den integrierten Geschäftssegmenten Energy, Fuels & Feedstock und Chemicals & Materials tätig. Durch die schrittweise Umstellung auf ein kohlenstoffarmes Geschäft strebt die OMV an, bis spätestens 2050 Netto-Null zu erreichen. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 62 Milliarden Euro beschäftigt rund 22.300 Mitarbeitende. OMV Aktien werden an der Wiener Börse (OMV) sowie als American Depository Receipts (OMVKY) in den USA gehandelt.
Über Interzero
Interzero ist einer der führenden Dienstleister rund um die Schließung von Produkt-, Material- und Logistikkreisläufen sowie Innovationsführer im Kunststoffrecycling mit der größten Sortierkapazität Europas. Unter dem Leitgedanken „zero waste solutions“ unterstützt Interzero als einer der führenden Dienstleister seiner Art über 50.000 Kunden europaweit zum verantwortungsbewussten Umgang mit Wertstoffen und hilft ihnen so, ihre eigene Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern und Primärressourcen zu schonen. Mit rund 2.000 Mitarbeitenden erzielt das Unternehmen einen Umsatz von über einer Milliarde Euro (2021).
DaS/MKr
Oberes Bild: Das Endprodukt: Pyrolyseöl. Foto: Interzero
Anmerkung:
*an den Sortierstandorten noch unter ALBA Recycling firmierend
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