Buschhaus: Grundstein ist gelegt

Buschhaus: Grundstein ist gelegt

Buschhaus: Grundstein ist gelegt 150 150 Klaus Henning Glitza

Ab 2021 sollen 20 Prozent des niedersächsischen Klärschlamms in neuer KVA verwertet werden

 

 

Blick in die Zukunft: So wird die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage aussehen Visualisierung: EEW

Großer Bahnhof am Standort Buschhaus. Ganz in der Nähe des Stammsitzes der EEW Energy from Waste (EEW) im niedersächsischen Helmstedt wurde im Beisein von Landesumweltministers Olaf Lies der Grundstein für die erste Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage KVA) Niedersachsens gelegt.  In der Großanlage (geplante Inbetriebnahme 2021) wird nach EEW-Angaben künftig zirka 20 Prozent des in Niedersachsen anfallenden Klärschlamms thermisch behandelt werden. 

Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA)- das klingt wenig spektakulär. Dabei verbirgt -. Sich hinter diesem Begriff  eine Anlage mit vielfältigen Funktionen. KVA- das ist eine bei näherem Hinsehen eine Energieerzeugungs- sowie Recyclinganlage und außerdem ein Beitrag zur Lösung eines  veritablen Umweltproblems.

Denn der Klärschlamm, der in der Monoverbrennungsanlage behandelt wird , ist  belastet- und nicht zu knapp. Anders als in früheren Jahren dürfen die Rückstände aus den Kläranlagen  deshalb  nach dem Willen des Gesetzgebers nicht mehr in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Wertlos ist er deshalb nicht- ganz im Gegenteil. Klärschlamm enthält Phosphor, einen zunehmend knapper werdenden Rohstoff, der synthetisch nicht hergestellt werden kann. Für das Pflanzenwachstum ist Phosphor unentbehrlich. Der inzwischen als knapp geltende Rohstoff kommt aber in Deutschland nicht vor und muss deshalb importiert werden.

“Großer Bahnhof” bei der Grundsteinlegung am Standort Buschhaus: (von links) Karl-Heinz Müller, COO von EEW, Markus Hauck, CFO von EEW, Bernard M. Kemper, CEO von EEW, Olaf Lies, Niedersächsischer Umweltminister, Wittich Schobert, Bürgermeister Stadt Helmstedt, Gerhard Radeck, Landrat Landkreis Helmstedt, Guido Lücker, Technischer Geschäftsführer EEW Helmstedt GmbH. Foto: EEW

Die künftige KVA habe Symbolcharakter, betonte Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung von EEW Energy from Waste, während der Grundsteinlegung. Die Anlage sei „erster sichtbarer Ausdruck unseres noch jungen Geschäftsfeldes Klärschlammverwertung”. Darüber hinaus sei sie ein erster Schritt auf dem Weg in den Strukturwandel und die Nachnutzung des Helmstedter Braunkohlereviers.

Am Standort Buschhaus wird die KVA nach EEW-Angaben künftig „Grüne Energie für Strom, Prozessdampf oder Fernwärme“ gewinnen. Wichtiger sei den Worten des Unternehmenschefs Kemper aber die Rohstoffseite, Bei der thermischen Behandlung des Klärschlamms würden jährlich etwa 15.000 Tonnen Asche entstehen, in der  Phosphor als lebensnotwendiger Rohstoff mit einem Gehalt von etwa 20 Prozent enthalten sei. „Eines unserer Ziele ist es, eine Asche bereitzustellen, aus der mehr als 90 Prozent Phosphat zurückgewonnen werden können“, sagte er. Erfülle Deutschland ab dem Jahr 2029 die gesetzlich festgelegte Rückgewinnungsquote von mindestens 80 Prozent, sei mit etwa 30.000 bis 40.000 Tonnen Phosphor pro Jahr in Form von Phosphatrezyklaten zu rechnen. Damit würde die Importabhängigkeit bei diesem kritischen Rohstoff in erheblichen Umfang gemindert werden.

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