Brancheninfo aktuell 65-08/2020

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Brancheninfo aktuell 65-08/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

 

 

MEBRA Brandenburg: Nach ganztägigem Warnstreik noch keine Reaktion von REMONDIS

 

Wie bereits berichtet, hat sich bei der Märkische Entsorgungsgesellschaft Brandenburg mbH (MEBRA) am vergangenen Freitag nichts bewegt. Mit einem ganztägigen Warnstreik wurden die operativen Aktivitäten der REMONDIS-Beteiligungsgesellschaft auf Null gefahren.  Nichts bewegt hat sich allerdings bislang auch bei den Verhandlungen.

Wie Ellen Naumann. ver.di Landesfachbereichsleiterin Ver- und Entsorgung und Verhandlungsführerin.  mitteilt, habe sich REMONDIS vom Warnstreik am Freitag offenbar unbeeindruckt gezeigt. Es sei weder ein neues Angebot unterbreitet noch ein Gesprächstermin genannt worden. Reagiere der Konzern auch weiterhin nicht, würde keine drei bis vier Wochen gewartet werden, um mit einem erneuten Warnstreik die Forderung zu unterstreichen, verlautet aus ver.di-Kreisen. Auch ein regulärer Streik sei nicht ausgeschlossen, erscheine aber angesichts der Corona-Krise und der in dieser Situation besonders wichtigen Entsorgungssicherheit als letztes Mittel.

Warten sind die Beschäftigten allerdings gewohnt.  Bevor erste Gespräche gestartet werden konnten, seien Monate ins Land gegangen, ist zu erfahren. Tarifverhandlungen seien nie einfach, doch mit REMONDIS gestalteten sie sich besonders schwierig, ist aus ver.di-Kreisen zu hören.

Die harte Haltung der MEBRA-Beschäftigten kommt nicht von ungefähr. Wie Gewerkschafterin Naumann mitteilt, werden die im MEBRA-Entsorgungsbereich Beschäftigten derzeit nach dem BDE-Tarif von 2013 entlohnt. Damit liege das Entgelt deutlich im unteren Drittel des Branchendurchschnitts. Das bisherige REMONDIS-Angebot habe bei in einem Bereich bewegt, der den Beschäftigten noch nicht einmal 80 Cent Stundenlohn-Erhöhung in 39 Monaten bringt.

Trotz der unbefriedigenden Entgeltsituation sind sich „die Beschäftigten der MEBRA sind sich gerade in der aktuellen Corona-Krise ihrer Verantwortung gegenüber der Brandenburger Bevölkerung sehr bewusst und kommen tagtäglich hoch engagiert ihrer Arbeit nach, um die Entsorgungssicherheit in Brandenburg a. d. H. und Umgebung zu gewährleisten“, betont Ellen Naumann. Die Hoffnung, dass ihnen auch das gemischtwirtschaftliche Unternehmen und ein milliardenschwerer Konzern mit Wertschätzung begegnet, erscheint verständlich.

Nach neueren Informationen ist die REMONDIS GmbH & Co. KG Region Ost mit 48 Prozent beteiligt. Neben dem Mehrheitsanteilen der Stadt Brandenburg an der Havel von 51 Prozent hält der Landkreis Potsdam-Mittelmark noch ein Prozent der Gesellschaftsanteile.

khg

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