Brancheninfo aktuell 49-10/2020

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Brancheninfo aktuell 49-10/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

Reiche Ernte ohne Chemie? Bei  Workshop der AWR wurde gezeigt, wie es geht

Reiche Ernte aus dem eigenen Garten und das ganz ohne Kunstdünger? Was nach einem  fernen Traum für alle (Hobby-) Gärtner und Landwirte klingt, kann durchaus Wirklichkeit werden. Dies wurde bei einem Workshop der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde  (AWR) vor Augen geführt. Das Thema: „Terra Petra – Lebendiger, fruchtbarer Boden durch den Einsatz von Kompost und Pflanzenkohle“.

Terra Petra, auch schwarze Erde oder schwarzes Gold  genannt, ist ein fruchtbarer, tiefschwarzer Boden aus dem Amazonasgebiet. Während  hierzulande den intensiv genutzten Böden die Nährstoffe Jahr für Jahr durch Kompost, Häcksel oder Wirtschaftsdünger zugeführt werden müssen, gibt es am Amazonas von Menschenhand bearbeitete Böden auf Basis von Pflanzenkohle. Diese bleiben  durch ihre enorme Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern, anhaltend fruchtbar und humusreich.

Wer dieses Substrat im heimischen Garten nutzen möchte, muss nicht etwa nach Südamerika reisen oder die Wundererde für teuer Geld kaufen, erläuterte Dr. agr. Haiko Pieplow („Mr. Terra Petra“) beim Tagesworkshop auf dem AWR-Betriebsgelände in Borgstedt.

Eigene Beete und Anbauflächen fruchtbarer zu machen, ist weder ein kostenaufwändiger Luxus noch eine umweltschädliche Angelegenheit. Vielmehr wird einer der Grundstoffe aus vermeintlichen Abfällen gewonnen. Das, was als angeblicher „Müll“ in die Biotonne geworfen wird, erhält als wertvoller Dünger und Bodenverbesserer ein zweites nutzbringendes Leben.

Im Praxisteil des Workshops konnte jeder Teilnehmer nach Belieben zwischen verschiedenen Angeboten wählen, berichtet Michaela Hamkens von der AWR.  Herstellung von Pflanzenkohle, Bau von Kisten- und Hochbeeten sowie gelebte Abfallvermeidung beim Kochen mit den ResteRittern getreu dem Motto „Lebensmittel retten und Reste verwerten“ standen auf dem vielfältigen Programm. In einem spannenden Vortrag von Dr. Haiko Pieplow, seines Zeichens Referent im Bundesumweltministerium,  wurde theoretisches Wissen zur Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle aus aller Welt vermittelt.

Bei einer abschließenden Führung durch die Bioabfallbehandlungsanlage der AWR erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hautnah mit, was mit dem Biogut passiert und wie dieses zu Biogas und Qualitätskompost verwertet wird. Um den Kreislauf zu schließen, gab es an diesem Tag einen besonderen Service der AWR: Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten am Ende des Workshops, neben den selbst gebauten Kistenbeeten ebenso AWR-Premiumerde in beliebiger Menge kostenlos mit nach Hause nehmen.

Der Workshop (Motto: „Sehen, hören und selber machen!“) wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein  von der AWR organisiert. Die Leitung hatte der promovierte Agraringenieur Dr. Haiko Pieplow.

MH/rd

 

 

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