Brancheninfo aktuell 45-05/2020

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Brancheninfo aktuell 45-05/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

Mecklenburgische Seenplatte: Streik wurde buchstäblich in letzter Minute abgewendet

 

Buchstäblich in letzter Minute hat REMONDIS die Ausweitung des Streiks im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte abwenden können. Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mitteilte, ist den Beschäftigten der REMONDIS Seenplatte Logistik GmbH ein besseres, die Interessen der ver.di-Mitglieder berücksichtigendes Angebot in Aussicht gestellt worden.

Dazu Streik- und Verhandlungsführer Mathias Bialuch: „Wir haben immer gesagt, dass wir an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn REMONDIS ein verbessertes Angebot vorlegen will. Hier werden wir Wort halten. Gleichwohl müssen wir deutlich darauf hinweisen, dass wir keine Tarifverhandlung führen werden, die im Ergebnis Armut bedeutet. Unsere Forderungen sind bekannt und mögliche Lösungsansätze haben wir in den Verhandlungen hinreichend dargestellt. Ein weiterer Vorschlag der REMONDIS, welcher nicht auf unsere Forderung eingeht, wird unweigerlich die deutliche Ausweitung der Streikmaßnahmen nach sich ziehen.“, stellt ver.di Verhandlungsführer Mathias Bialuch klar.

Die ver.di Tarifkommission hat im Jahr 2019 unter anderem folgende realistische Forderungen aufgestellt:

  • 14€/h nach 6 Jahren EG5 (Fahrer)
  • Tabelle wird prozentual angeglichen
  • Übernahme Ausbildungsvergütung wie bei REMONDIS Seenplatte Neubrandenburg

„Wir haben über die Medien die Haltung der politischen Vertreter der Seenplatte verfolgen können und begrüßen ausdrücklich die kritische Debatte zur Entsorgung im Landkreis“, so Bialuch weiter. Für die Gewerkschafter bleibe es trotzdem ein Rätsel „wie ein Landkreis, der mit 40 Prozent an einem Unternehmen (REMONDIS Seenplatte) beteiligt ist, in dieser Form überrascht sein kann über die Einkommen der Beschäftigten bei den Tochtergesellschaften (REMONDIS Seenplatte Logistik)“. Armut im kommunalen Auftrag sollte nicht das Ziel einer Vergabe sein, vor allem nicht, wenn einem ein Teil der Gesellschaft gehört, betonte Mathias Bialuch.

Nach seinen Worten lade ver.di die kommunalen Vertreter ein, bis zu den Verhandlungen ihren Einfluss geltend zu machen und für vernünftigen Einkommensbedingungen bei der REMONDIS Seenplatte Logistik zu sorgen. „Niemand, der von Politik als systemrelevant bezeichnet wird, sollte ein niedriglohnähnliches Entgelt erhalten. Das ist auch im Landkreis Seenplatte unanständig und muss geändert werden.“, so der ver.di Verhandlungsführer.

V/rd

 

 

 

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