Brancheninfo aktuell 38-08/2020

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Brancheninfo aktuell 38-08/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

VKU-Hauptgeschäftsführer Liebing zum Klimaschutzbericht 2019: „Licht und Schatten“

 

Bei den Bemühungen um den Klimaschutz in Deutschland gibt es Licht und Schatten“. Mit diesen Worten hat der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing, ein Statement zum Klimaschutzbericht 2019 abgegeben. Anlass ist, dass sich heute das Bundeskabinett mit diesem Bericht und der Thematik befasst.

Eine gute Nachricht sei, „dass in vielen Sektoren die verschiedenen Klimaschutzmaßnahmen greifen und – auch ohne Corona bedingte Effekte – Wirkung zeigen“. Sorgenkind ist und bleibe der Verkehrssektor, so der Hauptgeschäftsführer.

Liebing: „Zwar lassen aktuelle Prognosen hoffen, dass wir uns dem Klimaschutzziel 2020 nähern. Wir müssen unseren Blick allerdings schon auf die anspruchsvolle Etappe bis 2030 richten. Im kommenden Jahrzehnt werden die Anstrengungen in allen Sektoren deutlich zunehmen müssen.“.

Das gelte auch für den Energiesektor, in dem in den vergangenen Jahren erhebliche Mengen an CO2-Emissionen eingespart wurden. Die Energiewirtschaft habe mit Abstand den größten Beitrag zu den Emissionsminderungen geleistet. Die Richtung stimme, entscheidend sei aber, „dass nach Kernenergie- und Kohleausstieg viele Maßnahmen für die Transformation im Energiesektor verstetigt werden“.

In einigen Bereichen müssten stärkere Anreize für noch mehr Klimaschutz gesetzt werden. „Das gilt etwa für den deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung oder der Hebung weiterer Energieeffizienzpotenziale. Auch wenn wir hier bereits einige Erfolge verzeichnen können, muss hier noch mehr getan werden. Der Green Deal auf europäischer Ebene wird zu höheren Anforderungen führen, so dass wir in allen Bereichen unsere Anstrengungen verstärken müssen“, sagte Liebing.

Der Klimaschutzbericht 2019 unterstreiche auch noch einmal die großen Leistungen der Abfallwirtschaft, so der Hauptgeschäftsführer weiter.  Der Bericht weise einen Rückgang der Emissionen von 1990 bis 2020 um 30 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf. Das entspreche einer Minderung um etwa 78 Prozent in diesem Sektor. „Die Ursache dafür ist vor allem, dass die kommunale Abfallwirtschaft die Deponierung unbehandelter Abfälle beendet hat“, betonte Liebing. Darüber hinaus leisteten auch die kommunalen Abwasserunternehmen ihren Beitrag für den Klimaschutz. Mit der Erzeugung und Nutzung von Klärgas ersetzen die Kläranlagenbetreiber fossile Brennstoffe. Im Bericht werde deutlich. dass es auch in diesem Bereich weitere Potenziale zur Emissionsminderung gebe.

Diese Beispiele verdeutlichten: „Klimaschutz findet vor Ort statt. Der Bund und die Länder legen oft den Rahmen fest. Umgesetzt wird vieles davon von den Kommunen und den kommunalen Unternehmen, und zwar über alle Sparten hinweg. Das gilt für die Abfallentsorgung, das gilt aber auch in den anderen Bereichen wie etwa der Strom- und Wärmewende, dem Einsatz von Klärgas, der Energieeffizienz oder dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität“, bilanzierte Liebing.

EM/rd

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