Durchsuchungsmaßnahme bei Entsorgungsunternehmen in Eitting
Wegen des Verdachts, erheblich und fortgesetzt über Jahre gegen Umweltauflagen verstoßen zu haben, ist nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) am gestrigen Mittwoch bei einem Entsorgungsunternehmen in Eitting (Landkreis Erding, Oberbayern) eine großanlegte Durchsuchungsmaßnahme durchgeführt worden.
Mehr als 100 Kräfte, unter ihnen Sachverständige, Kriminaltechniker des Bayerischen Landeskriminalamtes und eine Staatsanwältin, stellten auf dem Betriebsgelände und in Privatwohnungen Dokumente und andere Beweismittel sicher, die jetzt ausgewertet werden. Örtliche Beobachter berichten, dass kistenweise Unterlagen und Hardware in mehreren Fahrzeugen abtransportiert wurden.
Die Liste der Vorwürfe, denen nachgegangen wird, ist lang: Laut BR besteht der Verdacht, dass unter anderem asbesthaltige Abfälle, Klärschlamm und belastetes Altholz falsch gelagert oder entsorgt worden sein sollen sowie gegen die Immissionschutzgesetze Luft und Boden verstoßen wurde. Entsorgungsanlagen sollen „nicht ordnungsgemäß genutzt und vorgesehene Kapazitäten überschritten worden sein“.
Wie der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Landshut, Thomas Steinkrauss-Koch, auf EM-Anfrage erklärte, geht es insbesondere um die Frage, ob die Anlagen genehmigungskonform beziehungsweise in einer Weise betrieben wurden, die nicht genehmigungsfähig ist. Ein zweiter Punkt ist die Lagerung von Stoffen, die in der praktizierten Art und in diesen Mengen möglicherweise nicht zulässig war.
Die Hinweise auf die potenziellen Verstöße stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Insiderkreisen. Wie Sprecher Steinkrauss-Koch bestätigte, basieren die Ermittlungen auf Aussagen von Personen, „die sehr detailliert Auskunft geben konnten“.
Die Auswertung der sichergestellten Unterlagen und Materialien wird nach Angaben der zuständigen Staatanwaltschaft in Landshut voraussichtlich Monate in Anspruch nehmen. Das sei unter anderem durch die umfangreiche forensische Sicherung von IT-Daten bedingt, heißt es aus Justizkreisen. Die Durchsuchungsmaßnahme dauert zur Stunde noch an. Das unter Verdacht stehende Unternehmen teilte heute mit, dass zu dem laufenden Verfahren derzeit keine Auskünfte gegeben werden.
khg
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