Brancheninfo aktuell 33-03/2020

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Brancheninfo aktuell 33-03/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

Auch in der Corona-Krise wird Nachschub an Altglas benötigt

 

 

Fachverbandsvorsitzender und Geschäftsführer der Reiling Glas Recycling GmbH & Co. KG in Marienfeld (Kreis Gütersloh, NRW),. Marc Uphoff. Foto: Pr.

Aus alt mach´ neu. Das ist das Prinzip der Glasproduktion in Deutschland. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, dass auch in Corona-Krisenzeiten genügend Nachschub in den Depotcontainern landet. Darauf weist der Vorsitzende des bvse-Fachverbandes Glasrecycling, Marc Uphoff, hin.

Glasrecycling ist einer der am besten funktionierenden geschlossenen Materialkreisläufe. Glas gehört zu den wenigen Stoffen die praktisch zu 100 Prozent verlustfrei  wiederverwertet werden können. Deshalb sei es wichtig, dass auch in Corona-Krisenzeiten die Altglasabfuhr und das Altglasrecycling nicht eingeschränkt wird,  betont der Fachverbandsvorsitzende auf EM-Anfrage.

Generell lasse sich sagen: Ohne Altglas keine neuen Flaschen und Gläser. Das Altglasrecycling ist systemrelevant, denn große Teile  der Glasproduktion basierten auf eingeschmolzenem Altglasscherben.  Es wäre deshalb fatal, wenn dieser Stoffstrom dadurch unterbrochen würde,  dass die gebrauchte Glasbehälter im Restmüll landen, weil die Verbraucher Corona-bedingt den Weg zu den Depotcontainer scheuen. Zu der derzeitigen Verknappung von Konsumgütern, vor allem durch Hamsterkäufe bedingt, käme dann noch ein Versorgungsengpass  mit Flaschen und Gläsern hinzu.

Bis dato gebe es aber keine Probleme. Punktuell werden sogar höhere Sammelmengen registriert. Aufgrund der Empfehlung, zu Hause zu bleiben und/oder im Home Office arbeiten, steige der Verbrauch an Glasbehältern im privaten Sektor was dann wiederum die höhere Sammelmenge erklären könnte. Für eine abschließende Einschätzung sei es aber noch viel zu früh.

Gleichzeitig sei auch die Nachfrage der Glashütten nach Scherben weiterhin sehr hoch. Glasbehälter werden wegen ihrer Frischhaltefunktion,  Geschmacksneutralität und Reinheit von Pharma- und Lebensmittelunternehmen oft  bevorzugt. Es wird gerade jetzt und mehr denn je jede Scherbe benötigt um neue Glasverpackungen herzustellen.

An die Verbraucher richtet Marc Uphoff  den Appell, auch weiterhin das Altglas in die Depotcontainer zu werfen. Ein nicht mehr funktionierender Kreislauf nach dem Prinzip „Aus alt mach neu“ würde zu neuen Problemen bei der Versorgung mit Glasverpackungen für Lebensmittel und Pharmaprodukten führen und die schwierige Situation noch verschärfen.

khg

 

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