bvse-Fachvorstand: Alttextilsysteme stehen kurz vor dem Kollaps / Zwangspausen werden beendet
„Das bisher kostenfreie hochwertige System des Alttextilkreislaufs steht kurz vor dem Kollaps“. Diese ernste Warnung hat der Fachvorstand Textilrecycling im bvse -Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung ausgesprochen.
Grund ist nach bvse-Angaben eine besorgniserregende Fehlentwicklung aufweist. Die Situation, dass Kleiderspenden und darüber hinaus textilfremde Abfälle neben die Altkleider-Container gestellt werden und die Plätze regelrecht vermüllen, habe sich in den zurückliegenden Corona-geprägten Wochen extrem verschärft.
„Wir verstehen, dass die Bürger die Ausgangsbeschränkungen genutzt haben, um Frühjahrsputz zu machen – aber: Lassen Sie wenn möglich Ihre Kleidersäcke noch zu Hause. Auf keinen Fall dürfen Kleidersäcke neben die Container gestellt werden. Sollten Container überfüllt oder verschlossen sein, nehmen Sie die ausgemusterte Bekleidung und Schuhe wieder mit nach Hause und werfen diese zu einem späteren Zeitpunkt ein“, appelliert der bvse-Vizepräsident und Vorsitzende des bvse-Fachverbands Textilrecycling, Martin Wittmann, eindringlich an die Bevölkerung. Sonst verschmutzten die Altkleider, würden nass und seien in der Konsequenz für eine weitere Verwendung unbrauchbar. „Danach können sie nur noch in die Verbrennung gegeben werden“, so Wittmann.
„Für unsere Sammelunternehmen bedeutet dies einen doppelten Verlust. Wertvolle Textilien gehen verloren und es entstehen enorme Zusatzkosten, da die unbrauchbar gewordenen Altkleider von unseren Unternehmen kostenpflichtig entsorgt werden müssen. Das ist weder umweltfreundlich noch wirtschaftlich“, betont der Fachverbandsvorsitzende. Zudem: Obwohl die Altkleidercontainer ausschließlich für Altkleider vorgesehen sind., landen in ihnen zunehmend textilfremde Abfälle.
An die Kommunen richten die Vorstandsmitglieder des bvse-Fachverbands Textilrecycling deshalb die Bitte, möglichst kurzfristig kostenfreie Entsorgungsmöglichkeiten für Störstoffe, die von den Verbrauchern in und um die Altkleidercontainerplätze herum „abgelagert“ werden, bereit zu stellen.
Wie der bvse weiter mitteilt, hat sich die Geschäftsgrundlage der Branchenbetriebe nach Vertragsabschluss schwerwiegend und unverschuldet durch die Corona-Krise verändert. „Seit Wochen gibt es durch die Schließung der weltweiten Alttextilmärkte keinerlei Möglichkeiten mehr, Erträge zur Finanzierung der Recycling- und Entsorgungskosten zu erzielen. So geraten immer mehr Sammler in finanzielle Schieflage und können ohne Hilfe von Dritten ihrer Sammlerpflicht kaum noch nachkommen. Auch das Erreichen der begrenzten Lagerkapazität für Sammelware führt unabdingbar zur Einstellung von Sammlungen und somit zum Abzug oder Sperrung von Altkleidercontainern in vielen Regionen“, schildert der Verband die gegenwärtige kritische Situation.
„Nur mit fairen und wirtschaftsverträglichen Lösungen kann die Alttextilbranche jetzt mit ihren Vertragspartnern die Krise gemeinsam überstehen, dazu gehören die Einstellung von Vergütungen an die Kommunen sowie die Befreiung von Mietzahlungen für die gewerblichen Altkleidercontainer“, macht bvse-Vizepräsident Martin Wittmann deutlich.
„Darüber hinaus muss bei künftigen Ausschreibungen der Sammlung von Alttextilien für die Entsorgung der ungewollten Störstoffe dringend eine Kostenübernahme durch die kommunalen Auftraggeber enthalten sein“, fordert der bvse-Fachverband: „denn wir sammeln Altkleider und nicht Restmüll. Dafür sind wir nicht zuständig und wir können die Kosten der Verwertung nicht mehr tragen.“
ZI/rd
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Nach Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen bebenden jetzt die Filialen des Hamburger Gebrauchtwarenhauses STILBRUCH ihtre Zwangspause.
Die Wiedereröffnungen stehen im Zeichen besondererSicherheitsrichtlinien. So wird zum Beispiel nur eine begrenzte Anzahl von Kunden gleichzeitig ins Geschäft gelassen. Um maximal zugelassene Obergrenze (800 Quadratmeter) zu erfüllen, wurden in zwei Filialen die Verkaufsflächen verkleinert.
Die Harburger Filiale des Gebrauchtwarenkaufhauses STILBRUCH ( Lüneburger Straße 39, Harburg Arcaden) wurde bereits am gestrigen Montag wiedereröffnet. Die Filiale Ruhrstraße 51 (Altona) folgt am heutigen Dienstag. Am morgigen Mittwoch öffnet die Filiale Helbingstraße 63 (Wandsbek) wieder ihre Tore.
STILBRUCH bittet darum, in den Läden den nötigen Abstand zu einander einzuhalten, die Markierungen im Kassenbereich zu beachten, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen, die Hygieneempfehlungen wie Niesetikette etc. einzuhalten und den Anweisungen des Personals zu folgen.
In den Gebrauchtwarenkaufhäusern, die Tochterunternehmen der Stadtreinigung Hamburg sind, werden wieder gebrauchte Elektroartikel wie Fernseher, Computer, HiFi, Laptops, Platten & CDs, Lampen & Leuchten, aber auch Hausrat, Bücher und Kleinmöbel angeboten. „Das Sortiment ändert sich ständig, jeder Tag ist wie eine Entdeckungsreise“, so Andree Möller von der SRH-Pressestelle.
AM/rd
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Langsam kommen fast überall die Wertstoffhöfe wieder in Schwung. So auch in der im Entsorgungsgebiet der Abfallwirtschaft Region Hannover (aha).
Am morgigen Mittwoch, 22. April werden drei weitere Wertstoffhöfe (Hannover- Sahlkamp, Hannover-Ledeburg und Neustadt am Rübenberge wiedereröffnet. Es werden zunächst ausschließlich Sperrabfälle und pflanzliche Gartenabfälle angenommen.
Ab 28. April werden dann auf den 13 geöffneten Wertstoffhöfen wieder alle Arten von Abfällen und Wertstoffen angenommen. Es werden jedoch keine Beratungs- und Verkaufsleistungen angeboten.
Ähnlich wie bei den Baumärkten wird es nach aha-Angaben auf den Wertstoffhöfen Einlassbeschränkungen und Zugangsregeln geben. Oberste Priorität haben die Infektionsprävention und die Verkehrssicherheit. Kundinnen und Kunden, die über eine Maske verfügen, bittet aha, diese zum Schutz der aha-Beschäftigten auch auf den Wertstoffhöfen zu tragen. Damit ein ausreichender Abstand der anliefernden Personen erreicht wird, kann nur jede zweite Parkbucht auf den Höfen angefahren werden, dadurch wird die Fahrzeugdichte verringert.
„Die Erfahrungen mit den bisher wiedereröffneten Wertstoffhöfen zeigt, dass jetzt auch auf drei weiteren Höfen eine Anlieferung möglich ist. Dazu gehört jedoch Geduld bei der Anlieferung und die Beachtung der geltenden Verkehrsregeln“, sagt aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz.
Auch die im Zuge der Coronakrise eingestellte Sperrmüllabfuhr wird wiederaufgenommen. Ab dem 4. Mai werden neue Sperrmülltermine von aha vergeben. Die erste Abfuhr der vereinbarten Sperrmülltermine erfolgt ab dem 18. Mai.
HH/rd
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