Müll abgekippt- doch es brannte nicht / Kritik in Lippe / FES sucht Messstellen /Umsätze zugelegt
Weil er nach Eigenangaben eine Rauchentwicklung wahrnahm, stoppte ein Fahrer der Havelländischen Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (HAW) am gestrigen Montag in Brieselang (östlicher Landkreis Havelland, Brandenburg) sein Müllfahrzeug und alarmierte die örtliche Feuerwehr.
Die Brandschützer veranlassten, dass die Ladung auf einer Wiese in Ortslage abgekippt wurde, um so dem vermeintlichen Brandherd auf die Spur zu kommen. Allerdings ergaben sich keine Anzeichen auf entzündeten Müll. Der ansehnliche Abfallberg musste anschließend von einem Spezialunternehmen entsorgt werden.
khg
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Im Landkreis Lippe (Ostwestfalen) klappt aus Sicht der Kreistagsfraktionen von SPD und CDU die Abfuhr der gelben Säcke nicht reibungslos genug. Außerdem gebe es in Bad Salzuflen zu wenig Verteilstellen. Das berichtet die Lippische Landes-Zeitung. (LZ).
Diesem Bericht zufolge kritisierte Henning Welslau, Fraktionsvorsitzender der SPD, dass es in Detmold acht, in Bad Salzuflen allerdings nur eine Verteilstelle für die Müllsackrollen gibt. Die Verwaltung solle das Gespräch mit den beauftragten Unternehmen Reclay und Veolia suchen und gegebenenfalls auch ordnungsrechtliche Schritte prüfen, fordern laut LZ die Kreistagsfraktionen. Außerdem solle darauf hingewirkt werden, dass die Ausgabestellen für die Rollen besser auf die Städte verteilt werden.
nic
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Seit September 2018 hat die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) ein erdgas-elektrisches Fahrzeug für die Abfallentsorgung Einsatz. Wie sich das „Silent Green“ genannte Müllauto auf den Schallpegel auswirkt, soll im April dieses Jahres ermittelt werden.
Dazu sucht die FES in Sachsenhausen-Süd, Mühlberg und Oberrad-West Bürger, die ihre Wohnung oder Liegenschaft für Schallmessungen zur Verfügung stellen. Nach FES-Angaben soll dabei festgestellt werden, wie das Green-Silent-Fahrzeug akustisch von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Die Wohnungen oder Liegenschaften sollten zur Straße hin und maximal im zweiten Obergeschoss liegen. Hauptverkehrsstraßen sind wegen des ohnehin hohen Umgebungslärms eher nicht geeignet.
Mehr über das Fahrzeug: https://www.fes-frankfurt.de/ueber-fes/wir-in-der-region/silent-green
bem/rd
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Die Umsätze der Abfall- und Recyclingtechnik-Branche haben in 2018 um 2,9 Prozent zugelegt. Dabei wurde die Höchstmarke von 2,9 Milliarden Euro erreicht, wie der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung mitteilt.
Optimistisch und mit vollen Auftragsbüchern gehe die Branche zugleich in das laufende Jahr. Auch für 2019 streben die Hersteller, nun zum dritten Mal Infolge, ein stabiles Wachstum von rund 3 Prozent an, heißt es in einer bvse-Pressemitteilung.
Erfreulich stabil präsentiere sich mit 33 Prozent der inländische Anteil an den Gesamtumsätzen der Abfall- und Recyclingbranche. „Das zum Jahresbeginn 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz hat neben dem Ziel Verpackungsabfälle zu vermeiden auch das Ziel, die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen von bisher 36 Prozent auf zunächst 58,5 Prozent und bis zum Januar 2022 auf 63 Prozent anzuheben. Eine zunehmende Inlandsnachfrage nach effizienter Anlagentechnik ist dadurch bereits feststellbar“, so Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik.
Europa bleibe für die Branche der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt, so der bvse. Rund 64 Prozent der Exporte gingen an Kunden in EU-28-Ländern – rund drei Prozent mehr als im Vorjahr.
Größter nichteuropäischer Markt war laut bvse wieder Nordamerika mit einem Exportanteil von zwölf Prozent, mit deutlichem Abstand gefolgt von China und Südamerika. Südamerika liege mit 3,8 Prozent erstmals, wenn auch nur knapp, in der Exportrangfolge vor Osteuropa. Die Exporte nach Osteuropa seien um 2,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,1 Prozent zurückgegangen. Die Ausfuhren in die russische Föderation stabilisierten sich auf niedrigem Niveau bei 2,1 Prozent.
Die Exportquote lege im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht zu, die Firmen erwarten für 2019 einen Exportanteil von 67 Prozent.
Die Erwartungen für die zweite Jahreshälfte bleiben optimistisch, so geht von den befragten Firmen die große Mehrheit von einer hohen Kapazitätsauslastung von durchschnittlich 97 Prozent aus. Aktuell liegt die Auftragsreichweite mit 6,9 Monaten leicht über dem Vorjahreswert. Auch hier erwartet die Mehrheit der Unternehmen für den gesamten Jahresverlauf einen ähnlich hohen Wert.
Die Hersteller stoßen zunehmend an Kapazitätsgrenzen. Die hohe Kapazitätsauslastung und das gute Auftragspolster sorgen zwar weiterhin für die Bereitschaft neues Personal einzustellen, die zunehmenden Unsicherheiten in einzelnen Exportmärken verstärken aber gleichzeitig die Vorsicht bei Neueinstellungen. So melden 58 Prozent der Firmen einen unveränderten Personalstand.
Ein möglicher ungeregelter Brexit mache einem Großteil der Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnischen Maschinen und Anlagen Sorgen, da dies zu noch nicht absehbaren Handelshemmnissen für die Unternehmen führen kann. Weitere Handelshemmnisse, der guten Maschinenbaukonjunktur geschuldet, behinderten zunehmend die Hersteller in Form von längeren Lieferzeiten für Hydraulikbaugruppen, Antriebsmodulen und für Stahlbaukomponenten.
Bv/rd
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