Brancheninfo aktuell 24-12/2008

Brancheninfo aktuell 24-12/2008

Brancheninfo aktuell 24-12/2008 150 150 Klaus Henning Glitza

Erst gut 50 Prozent registriert / Abfall wehte vom Lkw / Verpackung sparen / Eigene Wege in Meinhard

 

Gerade einmal die Hälfte jener Unternehmen, die Verpackungen auf den Markt bringen, hat sich bislang bei der Stiftung Zentralen Stelle Verpackungsregister in Bielefeld registriert. Dies berichtet Gunda Rachut, Vorstand dieses Registers, in einem Interview mit dem Handelsblatt, das am 22. Dezember veröffentlicht wurde.

Ganz offenbar hätten „ganz viele Unternehmen überhaupt keine Vorstellung davon, dass sie nicht nur für ihre Produkte verantwortlich sind, sondern auch für deren Entsorgung zahlen müssen“, so die Juristin und Abfallexpertin. Dabei sei das Thema so omnipräsent, dass niemand erzählen könne, es sei an ihm vorbeigegangen.

Bis zum 22. Dezember hätten sich 80.000 Unternehmen registriert, knapp die Hälfte, die dazu verpflichtet seien. Stichtag ist der 1. Januar 2019. Unternehmen, die sich die Registrierung schenkten, drohten „Bußgelder und Vertriebsverbote – und zwar ab dem ersten Tag“, kündigte Gunda Rachut an. Wer sich das ersparen wolle, müsse jetzt „Gas geben“.

Schließlich gucke bei den registierungspflichtigen Unternehmen nicht nur die Zentrale Stelle Verpackungsregister genau hin. Da das Register öffentlich sei, „werden also auch Unternehmen sehr genau beobachten, ob ihre Konkurrenz gemeldet ist“, betonte die 1965 in Osnabrück geborene Registerchefin.

hb/khg

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„Immer mal wieder Verpackungsmüll“ wehte nach Polizeiangaben von einem weißen Lkw mit grünem Container auf der Ladefläche am Samstagmittag gegen 13.50 Uhr zwischen Schwörstadt und Rheinfelden (Baden) auf die Bundesstraße 34.

Möglicherweise wurden dadurch Autofahrer gefährdet oder sogar geschädigt. Gegen den ermittelten Fahrer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen unzureichender Ladungssicherung eingeleitet. Die Polizei bittet Zeugen, sich beim Polizeirevier Rheinfelden, 07623. 740 40, zu melden.

rd/bem

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Weihnachtszeit- Verpackungszeit. Nach Schätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) steigt das Abfallvolumen zum Weihnachtsfest um bis zu 20 Prozent an, vor allem aufgrund von Geschenkverpackungen.

Ein kurzes Vergnügen. Schon kurz nach dem Auspacken landen Papiere, Folien und Anhänger im Müll und sorgen so jedes Jahr für riesige Abfallberge. Um Weihnachten umweltfreundlicher zu machen, empfiehlt die DUH Verpackungen zu vermeiden, sie wiederzuverwenden und auf den Einsatz von Recyclingmaterialien zu achten. Geschenkpapier sollte unbeschichtet sein, damit es recycelt werden kann.

„Abfallvermeidung sollte das ganze Jahr über oberste Priorität haben, um Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen. Deutschland ist mit über 220 Kilogramm pro Kopf und Jahr Europameister beim Verpackungsabfall. Von Jahr zu Jahr werden hierzulande neue Rekordwerte erreicht. Besonders zur Weihnachtszeit kann jeder seinen Teil dazu beitragen, die Umwelt zu schonen“, sagt die stellvertretende DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz.

Häufig reicht eine Schleife aus, um ein Geschenk zu dekorieren und auf Klebestreifen zu verzichten. Besonders bei sehr großen Paketen kann so meterweise auf Papier verzichtet werden. Eine Alternative zu Plastikweihnachtsmännern an Kordeln sind Tannenzapfen oder Zweige. Wenn Geschenkpapier zum Einsatz kommt, bieten sich Mehrweglösungen an, etwa die Wiederverwendung bereits genutzter Papiere. Geschenkverpackungen kann man aber auch einfach selber machen: Kunstdruckkalender, Zeitschriften oder schöne Tücher sind eine wunderbare Alternative zu neuem Papier.

„Wenn Verbraucher nicht auf neues Geschenkpapier verzichten wollen, sollten sie auf den Blauen Engel achten, erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Als besonders kritisch sieht die DUH das immer größere Angebot an Geschenkpapier mit einer Kunststoff- oder Aluminiumbeschichtung. „Verbraucher sollten einen großen Bogen um Papier machen, das mit Lack, Kunststoff oder Aluminium behandelt ist, denn dies behindert das Recycling und trägt dazu bei, dass das Material in der Verbrennung landet. Aluminiumbeschichtete Papiere sind besonders unökologisch, weil deren Herstellung und Verarbeitung sehr energieintensiv ist. Bei der Förderung von Bauxit zur Aluminiumherstellung kommen giftige Chemikalien zum Einsatz und Naturflächen in Teilen Asiens, Südamerikas und Australiens werden zerstört“, kritisiert Fischer.

Link:

DUH-Ratgeber zum umweltfreundlichen Verpacken von Geschenken http://l.duh.de/p181130

umw/rd

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Die Gemeinde Meinhard (Hessen) prüft eigene Entsorgungswege.

Die Kommune im Werra-Meißner-Kreis verhandelt mit der nahegelegenen Kreisstadt in Sachen Abfallentsorgung. Erste Gespräch haben ergeben, dass die Eschweger den Auftrag um 20 Euro pro Jahr günstiger erledigen können. Kommt der Deal zu Stande, könnte die 4616-Einwohner-Gemeinde (Stand 2017) aus dem Zweckverband Abfallwirtschaft Werra-Meißner-Kreis (ZVA WMK) austreten.  Eschwege ist kein Mitglied des ZVA WMK. Dort ist städtische Bauhof für die Entsorgung zuständig.

khg

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