Brancheninfo aktuell 23-03/2019

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Brancheninfo aktuell 23-03/2019 150 150 Klaus Henning Glitza

Kompletter Dachstuhl illegal entsorgt / Unfall /SISA: Chance für Berliner Jugendliche / Region:  Kostenloser Kompost

Auch gleich mit abgekippt: Dachpappe. Eine “Komplettentsorgung” der schlimmsten Art. Foto: Stadt Sandersdorf-Brehna

Profis haben schon allerlei an illegalen Abfallentsorgungen gesehen. Und dennoch gibt es Taten, die selbst sie noch in Erstaunen versetzen. So die Entsorgung eines kompletten Dachstuhls auf einem Verbindungsweg an der Waldkante der Stadt Sandersdorf-Brehna (Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Sachsen-Anhalt).

„Das waren zwei bis drei Lkw-Ladungen“, berichtet Bürgermeister Andy Grabner gegenüber EM. Nicht nur Holzteile, sondern auch Dachpappe wurden in  Mengen abgekippt. „Eine riesengroße Sauerei“, macht der Bürgermeister seinem Ärger Luft. Gegen den unbekannten Verursacher hat er Anzeige gestellt.

Andy Grabner hofft, “dass wir es gemeinsam mit der Polizei hinkriegen. den oder die Umweltsünder ausfindig zu machen”. EM verrät er, dass ihm einige Hinweise auf mögliche Täter vorliegen. Vermutet wird, dass die Verursacher nicht aus weiter entfernten Städten wie Leipzig oder Halle, sondern aus dem näheren Umkreis kommen.

Mitten auf einem Verbindungsweg illegal entsorgt: der Dachstuhl in Sandersdorf-Brehna. Foto: Stadt Sandersdorf-Brehna

Traurig: Die Kommune bleibt erst einmal auf den Entsorgungskosten sitzen. Dabei ist die Dachpappe besonders problematisch, da sie Bitumen und sogar Asbest enthalten kann und deshalb zum Sondermüll zählt. 5000 bis 7.000 Euro veranschlagt der Bürgermeister für die Aufräumaktion . Geld, das wenn der oder die Täter nicht ermittelt werden können, der Steuerzahler belastet wird.

Der abgekippte Dachstuhl sei ein besonders schlimmes Beispiel für illegale Abfallentsorgung, aber beileibe nicht das einzige, bilanziert Andy Grabner. Bei Spaziergängen trifft er auf Waldwegen oft genug auf unrechtmäßig abgestellten Müll. Darunter Couches oder Teppiche. „Die Verursacher wissen gar nicht, was sie sie damit der Umwelt antun“, sagt das Stadtoberhaupt.

khg

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Am Donnerstagnachmittag kam es im österreichischen Lustenau (Vorarlberg) zu einem Unfall mit einem Abfallsammelfahrzeug.

Eine Autofahrerin hatte beim Einbiegen das Müllfahrzeug übersehen und war gegen einen der hinteren Reifen gefahren. Dabei entstand an ihrem Pkw beträchtlicher Sachschaden. Am Müllfahrzeug wurde lediglich der Reifen beschädigt. Verletzt wurde niemand.

khg

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Nicht jedem fliegt ein passender Arbeitsplatz zu. Damit auch Menschen, die es im Leben nicht immer leicht haben, eine Zukunftsperspektive eröffnet wird, ist in Berlin ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen worden. Ein wichtiger Kooperationspartner ist dabei die Berliner Stadtreinigung (BSR).

Präsentieren stolz ihre Arbeitsverträge: die 14 Teilnehmer des SISA-Projektes. Foto: BSR

Unter dem Kürzel SISA, Langfassung „SIcher abfahren, SAuber ankommen“, steht ein bisher einmaliges betriebliches Kooperationsprojekt zwischen dem SOS Kinderdorf und der Berliner Stadtreinigung (BSR). Junge Männer, die bislang nicht auf dem Arbeitsmarkt unterkommen konnten, erhalten die Chance, sich im Sinne einer Berufsorientierung auszuprobieren.
14 SISA-Teilnehmer erhielten am vergangenen Dienstag aus den Händen der BSR- Hofleitungen Christiane Franke und Friedrich Sonderhoff einen befristeten BSR-Arbeitsvertrag.

Die jungen Männer werden ab April als Straßen- und Grünflächenreiniger oder als Müllwerker arbeiten. Ihnen steht die Chance offen, unbefristet übernommen zu werden. Unter ihnen ist Ramin Ruhkopf, der sieben Jahre lang einen Job gesucht hatte, der ihm wirklich Spaß macht. Diesen habe er jetzt bei der BSR für sich gefunden, sagte er.

„Seien Sie stolz auf sich!“ lautete der einstimmige Tenor aller Kooperationspartner am 19. März während der feierlichen Vertragsübergabe an 14 junge Teilnehmer des Projektes im SOS-Kinderdorf Berlin. Lutz Mania, Geschäftsführer des Job Center Berlin Mitte, betonte: „Jeder junge Mensch hat einen Anspruch darauf, den Zugang zu einer Arbeit zu erhalten.“ Die Grundlage einer gelungenen Armutsbekämpfung bei Jugendlichen sei ihre erfolgreiche Beschäftigung und Integration in den Arbeitsmarkt.

„Es ist schön, dass nun schon zum sechsten Mal in Folge wieder junge Erwachsene mit dem betrieblichen Kooperationsprojekt SISA wachsen konnten und sich berufliche Perspektiven erarbeitet haben“, so Ramona Reiser, Bezirksstadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste, Bezirksamt Mitte.“

„Seit sechs Jahren führen wir das Projekt SISA gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern durch – und das sehr erfolgreich“, freute sich Kirsten Spiewack, Einrichtungsleitung von SOS-Kinderdorf Berlin. Heute seien es 14 junge Menschen, die ihren Arbeitsvertrag erhalten. „Ich bin sehr stolz darauf, dass Sie das als junge Menschen geschafft haben“. Sie sei überdies. sehr glücklich darüber, dass diese Kooperation nun in die bereits siebte Runde gehen wird. Wir hoffen, dass das Projekt SISA andere Unternehmen dazu inspiriert, sich zu vernetzen und ihre eigenen Kooperationsprojekte für eine berufliche Integration junger Menschen anzustoßen. Ich wünsche mir, dass es mehr Unternehmen gibt, die den Mut, das Interesse und die Leidenschaft haben, unserem Beispiel zu folgen.”

„Arbeiten Sie weiterhin an Ihrer Arbeitsqualität, behalten Sie bitte Ihre gute Zuverlässigkeit bei und gehen Sie mit gutem Beispiel voran – mit Ihrem Verhalten können Sie die BSR prägen und mitgestalten. Wir begrüßen Sie ganz herzlich in der BSR Familie.“, rief Virginia Scharkowsky, Leiterin des SISA-Projekts bei der BSR, aus.

Nicole Bethke, Bereichsleiterin für Ausbildung und Qualifizierung, SOS-Kinderdorf Berlin, ergänzte; „Dass in diesem Jahr 14 SISA Teilnehmer die Chance ergriffen und diese auch genutzt haben, beruflich bei der BSR Fuß zu fassen, freut uns sehr. Zum sechsten Mal in Folge wird somit deutlich, dass SISA in Kooperation mit der BSR ein zukunftsorientiertes Erfolgsprojekt ist. Jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf mit vereinten Kräften realistische Berufsperspektiven und damit finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen – das ist eine Aufgabe, die sich auf jeden Fall lohnt.

SISA wurde zum sechsten Mal in Folge mit den Trägern Zukunftsbau, Neues Wohnen im Kiez und SOS-Kinderdorf Berlin sowie der BSR als Kooperationsunternehmen durchgeführt. Über 80 Jugendliche erhielten bisher auf diesem Weg die Chance auf einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt.

TK/rd/khg

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Die Kompostmärkte im Umland von Hannover sind jedes Jahr im Frühling beliebte Anlaufpunkte für Hobbygärtner.  Unter dem Motto „Aus der Region – Für die Region“ verteilt der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) in mehreren Orten wieder wertvollen Naturdünger – solange der Vorrat reicht.

Einwohnerinnen und Einwohner brauchen lediglich einen Behälter mitbringen und können dann die Gartenerde zu Hause mit aha-Qualitätskompost mit Gütesiegel aufbessern.

Zusätzlich verkauft aha Blumen- und Pflanzerde zum Sonderpreis. Das regionale Markenprodukt besteht aus reinem, hannoverschem Grünschnittkompost, angereichert mit Rindenhumus sowie Holzfasern. Es ist zu 100 Prozent torffrei. Damit leistet aha nach Eigenangaben einen aktiven Beitrag dazu, die Moore als CO2-Senken zu schützen und als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten zu bewahren.

Ein besonderer Service: Mitgebrachte Bodenproben aus dem heimischen Garten untersucht aha vor Ort auf ihren pH-Wert und bietet einen kostenlosen Nitratschnelltest an. Dabei wird der Boden auf den Stickstoffgehalt untersucht, der einer der Hauptnährstoffe für Pflanzen ist.

 Die Termine und Orte: Montag, 25. März, von 14 bis 18 Uhr in Wennigsen (Schützenplatz, an der L 390, Verlängerung Argestorfer Straße). Dienstag, 26. März, 14 bis 18 Uhr, in Laatzen (Kompostplatz Laatzen, Hildesheimer Str. 305.). Mittwoch, 27. März, 14 bis 18 Uhr, in der Wedemark (Mellendorf, Am Freizeitpark, Parkplatz hinter der Jugendhalle). Donnerstag, 28. März, 14 bis 18 Uhr, in Barsinghausen (Parkplatz Klosterstollen/Zechenpark)

Gut zu wissen: Selbstabholer können sich das ganze Jahr über auch auf den Deponien in Hannover, Burgdorf und Wunstorf kostenlos mit Kompost eindecken. So finden die einstigen Bio- und Grünabfälle den Weg zurück in die Gärten. Weitere Informationen unter: www.aha-region.de/kompost

HH/rd

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