Schlei: Nichts Neues / Veolia beteiligt sich an Saubermacher-Tochter / Lader wird beim Rückwärtsfahren verletzt
Im Ermittlungsverfahren „Schlei“ gibt es derzeit nichts Neues. Wie die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt auf EM-Anfrage mitteilte, dauern die Ermittlungen der Staatanwaltschaft Flensburg noch an. Nach wie vor sind der Geschäftsführer der Schleswiger Stadtwerke und drei Manager des Lebensmittelrecyclingunternehmens ReFood als Beschuldigte geführt.
Nach EM-Information ist mit einem Ergebnis des sich schon sehr lange hinziehenden Ermittlungsverfahrens eventuell in ein bis zwei Monaten zu rechnen. Zu den ermittelnden Behörden zählt auch das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein, das sich wegen der Bedeutung der Umweltstraftat eingeschaltet hatte.
Wie mehrfach berichtet, wird wegen des Verdachts auf eine Umweltstraftat ermittelt. In den idyllischen Ostseefjord Schlei waren über das Klärwerk der Stadtwerke Schleswig Plastikpartikel gelangt. Diese Fremdstoffe waren im Gärsubtrat enthalten, die von der zur Rethmann-Gruppe (REMONDIS, SARIA, RHENUS) gehörenden ReFood GmbH & Co. KG der Schleswiger Biogasanlage geliefert wurden. Nach der Verwertung wurden die Reststoffe über das Klärwerk der Stadtwerke in die Schlei geleitet.
Neben dem behördlichen Ermittlungsverfahren läuft ein Zivilverfahren. ReFood und die Stadtwerke liegen seit der massiven Umweltverschmutzung in einem Rechtsstreit, der zu einer „Schlacht spitzfindiger Anwälte“ ausgeartet sei, wie ein Insider sagt. Der Rechtskundige spricht gegenüber EM von einem „Da-kriegt-man-zu viel-Verfahren“. Es geht um Fragen der Schuld beziehungsweise der Mitverantwortung. Die Stadtwerke vertreten die Position, sie hätten von der Belastung des Gärsubstrats nichts gewusst, während ReFood einwendet, das kommunale Unternehmen sei über die Plastikanteile informiert gewesen.
khg
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Veolia Innove hat eine Minderheitsbeteiligung an Pink Robin GmbH, einem Tochterunternehmen der österreichischen Saubermacher AG, erworben.
Laut einer Veolia-Pressemitteilung, geht der börsennotierte Konzern dadurch eine strategische Partnerschaft bei der Digitalisierung des Entsorgungsgeschäfts ein. Die Beteiligung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der relevanten Behörden.
„Mit dieser Partnerschaft beschleunigen wir die Innovationsprozesse in unserem Haus und ermöglichen so allen Unternehmen in der Gruppe die rasche Implementierung neuer Geschäftsmodelle“, bilanziert Pascal Peslerbe, Geschäftsführer 2EI, Veolia‘s Gesellschaft für Innovation. Veolia und Pink Robin wollen nach Eigenangaben die von Saubermacher entwickelte Online-Plattform wastebox.biz zum führenden Service für die Baustellenentsorgung machen. Die für Android und iOS programmierte Entwicklung soll ein internationales Rollout erfahren und wird dadurch erstmals auch in Deutschland eingeführt
wastebox.biz vernetzt nach Veolia-Angaben „Baufirmen und Entsorgungsunternehmen schnell und einfach via Smartphone und bietet sämtliche Vorteile eines modernen Onlineservice, z. B. Kommunikation in Echtzeit, vollkommene Transparenz und Kennzahlen auf Knopfdruck.“ Die Unternehmen könnten somit „ganz einfach, schnell und transparent die Entsorgung ihrer Baustellenabfälle mit dem Smartphone organisieren“. „In nur wenigen Minuten bestellen sie die richtige Mulde für ihre Baustelle und die Aufträge werden direkt an verfügbare und logistisch günstig positionierte Fahrer gemeldet. Wastebox.biz werde vorerst nur im Baubereich genutzt, teilt Veolia mit. Nach EM-Informationen ist aber die Ausweitung auf weitere Bereiche geplant.
Was die Online-Plattform außerdem leistet, geht aus Statements von Veolia und Saubermacher hervor. „Mit wastebox.biz können wir unseren Auftraggebern im Bausektor einen erprobten, innovativen Service ohne lange Eigenentwicklungszeiten bieten“, betont Laurent Auguste, Senior Executive Vice President für Entwicklung, Innovation und Markt Veolia. Etienne Petit, Landesdirektor Veolia Deutschland ergänzt: “Wir möchten die Kreislaufwirtschaft in allen Bereichen fördern. Die Kunden und die Umwelt profitieren gleichermaßen von der App. Durch die optimierte Logistik wird das Verkehrsaufkommen reduziert und der CO2-Ausstoß verringert. Daher passt der innovative Service für die Baubranche sehr gut zu uns.“ „Gemeinsam werden wir den Onlineservice noch rascher international ausbauen“, macht Ralf Mittermayr, Sprecher des Vorstandes Saubermacher AG, deutlich.
In Österreich sind laut Veolia bereits über 50 Entsorgungspartner im wastebox.biz-Netzwerk. „Die Plattform verfügte innerhalb weniger Monate über die größte Flotte an Entsorgungsfahrzeugen ohne einen eigenen LKW zu besitzen. Um einen einheitlichen Markenauftritt zu gewährleisten und Synergien bestmöglich zu nutzen, wird die weitere internationale Expansion über ein Franchisesystem erfolgen. Im Rahmen der IFAT in München wird wastebox.biz erstmals international präsentiert.
DSch/rd
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Leicht verletzt wurde ein 32-jähriger Lader in Gernsbach (Region Mittlerer Oberrhein, Baden-Württemberg).
Der 42-jährige Fahrer eines Müllfahrzeugfahrzeugs hatte am Montagmorgen in der Sackgasse „Im Flaienbruch“ den Lkw zurückgesetzt, während sein Kollege noch auf der Einstiegsleiter der Beifahrerseite stand. Während der Rückwärtsfahrt kam das Fahrzeug möglicherweise zu nahe an eine Steinmauer, so dass ein Bein des 32-Jährigen eingeklemmt wurde. Der Rettungsdienst brachte die Verletzte in ein Klinikum. Die Verkehrspolizeidirektion Baden-Baden hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.
khg unter Verwendung von Material der „Badische Neueste Nachrichten“
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