Walldürn: Löste Akku Brand aus? / “Nordwestdeutschlands modernste Anlage“ / Wertstoffhof muss weichen
Wie jetzt bekannt wurde, ist am vergangenen Mittwoch in einer Halle der Alba Recycling GmbH in Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis, Baden-Württemberg) ein Brand ausgebrochen. Fünf Mitarbeiter wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, um eine Rauchgasvergiftung auszuschließen. Außerdem wurde ein Feuerwehrmann beim Einsatz leicht verletzt.
Die Höhe des Sachschadens steht ebenso wie die Brandursache noch nicht fest. Erste Vermutungen gehen dahin, dass sich ein widerrechtlich in die LVP-Abfälle geworfener Lithium-Ionen-Akku selbst entzündet hatte. Es wurde festgestellt, dass in das Förderband ein Loch eingebrannt war.
Gegen 11.30 hatten Mitarbeiter des Unternehmens entdeckt, dass Sortiergut auf einem Förderband Feuer gefangen hatte. Eigene Löschversuche mit Handfeuerlöschern blieben erfolglos. Der alarmierten Feuerwehr bot sich ein so bedrohliches Lagebild, dass Verstärkung angefordert wurde. Die Brandschützer brachten mit vereinten Kräften das Schadensfeuer schnell unter Kontrolle, Bereits gegen 12 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Insgesamt waren 37 Wehrleute aus Walldürn, den Stadtteilen und Höpfingen sowie zehn Fahrzeuge im Einsatz.
khg
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Nach „umfangreichen Testphasen ist Nordwestdeutschlands modernste Anlage zur Vorbehandlung von gemischten Bau- und Gewerbeabfällen“ seit Kurzem in Vollbetrieb gegangen, teilt die Nehlsen-Gruppe mit.
Der Anlagenbetreiber Bremer Recycling Kontor GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Nehlsen-Gruppe, hat 7,5 Millionen Euro in den Bau sowie in erforderliche Infrastrukturmaßnahmen investiert, wird in einer Presseerklärung erläutert. Für einen reibungslosen Betrieb seien knapp 20 neue Mitarbeiter eingestellt worden.
„Dank dieser Großinvestition leisten wir einen Beitrag für einen nachhaltigen Umwelt- und Ressourcenschutz. Zudem entwickeln wir den Standort Bremen zu einem Zentrum für technisch innovative Abfallbehandlung im Nordwesten Deutschlands“, erklärt dazu Paul Hoffmeyer, Geschäftsführer der Bremer Recycling Kontor GmbH & Co. KG.
Die seit dem 1. Januar 2019 bundesweit geltende Gewerbeabfallverordnung, deren Anforderungen die Bremer Recycling Kontor mit der neuen Anlage umsetzt, schreibt Gewerbe- und Industriebetrieben sowie öffentlichen und privaten Einrichtungen vor, gemischte Siedlungs- und Bau- und Abbruchabfälle vor Ort getrennt zu sammeln. Kann diese Trennung nicht erfolgen, verlangt der Gesetzgeber für alle sortierfähigen Abfälle eine rechtskonforme Vorbehandlung. „Mit unserer Anlage erhöhen wir die gesetzlich geforderten Sortier- und Recyclingquoten und bringen Rohstoffe zurück in den Stoffkreislauf“, so Geschäftsführer Hoffmeyer.
Die Gewerbeabfallsortieranlage am Standort Riespot in Bremen bietet nach Nehlsen-Angaben Gewerbe- und Industriebetrieben im Umkreis von 100 Kilometern umweltgerechte und wirtschaftliche Lösungen zur Behandlung ihrer gemischten Bau- und Gewerbeabfälle.
Zur Funktionsweise der Anlage teilt Nehlsen mit, dass nach einer groben Vorsortierung Gewerbeabfälle mittels hoch moderner Sieb- und Lufttrenntechnik in ihre Bestandteile, wie etwa Holz, Papier, Pappe, Kunststoff und Metall. getrennt werden. „Über Förderbänder gelangen die Bau- und Gewerbeabfallgemische in die Anlage und werden über mehrere Siebe und Trennaggregate nach Größen und Dichten voneinander getrennt. Luftströme lösen leichte von schweren Materialien heraus. Zusätzlich unterstützen mehrere Nahinfrarotgeräte (NIR-Trenner) die automatische Sortierung bei der Abscheidung von Materialströmen. Die Produkte stellt die Bremer Recycling Kontor GmbH & Co. KG der Industrie als Rohstoff zur Verfügung. Pro Jahr können in der Anlage 100.000 Tonnen verarbeitet werden“, heißt es in der Pressemitteilung.
rd/bem
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Im Leipziger Osten muss ein Wertstoffhof aufgegeben werden. Grund dafür sind nicht etwa Sparmaßnahmen oder unzureichende Nachfrage, sondern die Schaffung eines Campus für ein Bildungsnetzwerk (Quartierschule). Für diese Einrichtung wird die Fläche des Wertstoffhofes an der Krönerstraße 13 benötigt.
Genutzt werden kann der Wertstoffhof noch bis einschließlich 16. März 2019. Ab Montag, 18. März 2019, stehen als Ausweichstandorte die Wertstoffhöfe im näheren Umfeld zur Verfügung (Lößniger Straße 7, Stöhrerstraße 16, Döllingstraße 29a, Schulweg 4, Liebertwolkwitzer Straße 39).
Der Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig arbeitet nach Eigengaben am Ausbau eines Ersatzstandortes. „In einer wachsenden Stadt wie Leipzig stehen freie Areale nur begrenzt zur Verfügung. Daher freuen wir uns umso mehr, eine geeignete Fläche in der Geithainer Straße 17 gefunden zu haben“, erläutert Thomas Kretzschmar, Erster Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtreinigung Leipzig. „Wir haben diese Fläche gekauft und derzeit erfolgen die Planungen zur Beantragung der Baugenehmigung. Mit der Beschlussfassung durch den Betriebsausschuss Stadtreinigung und dem Erhalt der Baugenehmigung werden wir kurzfristig die Ausführungs- und Ausschreibungsunterlagen für die Baumaßnahme erstellen. So könnten im Frühjahr 2020 die Bauarbeiten beginnen und der Wertstoffhof im 3. Quartal 2020 in Betrieb gehen.“
rd/nic
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