Brancheninfo aktuell 01-10/2020

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Brancheninfo aktuell 01-10/2020 150 150 Klaus Henning Glitza

ENGIE hat neues VEOLIA-Gebot unter einer Bedingung angenommen

Es kam wie von Vielen erwartet:  Der Verwaltungsrat des französischen Energiekonzerns ENGIE hat am gestrigen Mittwochabend das neue Angebot von VEOLIA unter einer Bedingung akzeptiert.

Veolia hatte sein Gebot von anfänglich 2,9 Milliarden Euro auf 3,4 Milliarden Euro erhöht. Das entspricht 18 Euro pro Aktie statt der zunächst gebotenen 15,50 Euro. Eine alternative Offerte von SUEZ war zu diesem Zeitpunkt nicht eingegangen.

Obwohl die Verantwortlichen bei ENGIE und VEOLIA bereits in Champagnerlaune gerieten, ist das neue Gebot -jedenfalls theoretisch- noch nicht final angenommen.   ENGIE hat VEOLIA aufgefordert, sich bis zum 5. Oktober zu verpflichten, für die weiteren SUEZ-Aktien kein „unfreundliches allgemeines Übernahmegebot“ abzugeben. Dies sei aber „reine Formsache“ sagen Branchenkenner, die keinerlei Zweifel daran hegen, dass die Übernahme von 29,9 Prozent der von ENGIE gehaltenen SUEZ-Aktien daran scheitert.

Ansonsten zeigte sich der ENGIE-Verwaltungsrat hochzufrieden. Das neue Angebot entspreche sowohl vom Preis als auch von den sozialen Garantien her den Erwartungen, wurde gestern erklärt.

Vielleicht ist ja eine unfreundliche Übernahme gar nicht vonnöten. Denn denselben Preis, 18 Euro pro Aktie, würde VEOLIA auch den verbliebenen SUEZ-Aktieninhabern bieten. Bei kleineren Paketen eventuell sogar etwas mehr.  Dem Vernehmen nach sollen einige SUEZ-Aktionäre bereits mit VEOLIA in „losem Kontakt“ stehen.

Faktum ist: Bei fast 30 Prozent der SUEZ Anteile fehlt nicht mehr viel, um die Mehrheit zu erlangen. Und gegen eine Mehrheit zu agieren, das ist noch bei keiner Aktiengesellschaft auf Dauer geglückt.

SUEZ hält dagegen, indem es seinen Aktionären eine Sonderdividende verspricht. Das Geld dafür stammt wahrscheinlich aus dem Verkauf der Entsorgungs- und Recyclingaktivitäten in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Luxemburg und Schweden.

khg

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