Europäische Zusammenarbeit Münster-Hengelo / Weitere Brände brachen in Essen und Nördlingen (Bayern) aus
Eine europäische Zusammenarbeit, die funktioniert. Bei der Ende 2008 geschlossenen öffentlich-rechtlichen Kooperation der Stadt Münster und wölf niederländischen Gemeinden der Region Hengelo ist seit Anfang dieses Monats der zweite Baustein der Vereinbarung umgesetzt worden.
Baustein Nummer 1 war die Verwertung von jährlich rund 45 000 Tonnen Sortierresten aus der mechanischen Restabfallaufbereitungsanlage in Münster durch das kommunale Entsorgungsunternehmen Twence mit Sitz in Hengelo. Die Niederländer produzieren daraus unter anderem Strom und Wärme für die Industrie sowie für tausende Haushalte in Hengelo
Baustein Nummer 2: Die bislang durch eine von der Twence beauftragte Firma erfolgten Containertransporte ins rund 80 Kilometer entfernte Hengelo werden jetzt vom AWM selbst durchgeführt. Auf dem Rückweg werden direkt Bioabfälle der Twence mitgebracht.
„Wir haben drei Walking-Floor-Fahrzeuge angemietet. Diese Spezialfahrzeuge haben nicht nur weitaus größere Kapazitäten und sparen so jährlich rund 500 Touren ein, sie sind auch sehr flexibel einsetzbar”, erklärt dazu Betriebsleiter Hasenkamp. Bis zu zehn Touren täglich fahren die AWM nach Hengelo und zurück. Gute Nachricht: „Der Großteil der bisherigen Durchfahrten von der Westfhoffstraße zur Wilkinghege fällt jetzt weg, da wir mit den Walking-Floor-Fahrzeugen ausschließlich über Hauptverkehrsstraßen fahren.“
Nach Mitteilung der AWM werden die Bioabfälle der Twence in Münster in der biologischen Verwertungsanlage zu Kompost verarbeitet. Im Verwertungsprozess entsteht außerdem Biogas, das im AWM-eigenen Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt und direkt für die Versorgung des Anlagenverbundes in Münster-Coerde genutzt wird.
„Bei der Unterzeichnung unserer Vereinbarung Ende 2018 hatte ich spontan gesagt, dass ich den ersten Transport mit Bioabfällen selbst von Hengelo nach Münster fahre. Streng genommen hat das allerdings nicht geklappt”, so Hasenkamp. Tatsächlich verwerten die Münsteraner nämlich bereits seit Ende Mai rund 50 Tonnen Bioabfälle der Twence pro Tag. Ursache für den vorgezogenen Start war ein Brand in der Kompostierungsanlage der Niederländer. “Natürlich haben wir unseren Kooperationspartner sofort unterstützt. Neben dem ökonomischen und ökologischen Nutzen der interkommunalen Zusammenarbeit ist es eben auch ein großer Vorteil, dass wir uns in Notfällen sehr schnell und effektiv helfen können”, unterstreicht Hasenkamp.
AW/de
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In Nördlingen (Bayern) ist am Dienstagabend Industriemüll in der offenen Lagerhalle eines Recyclingunternehmen in Flammen aufgegangen.
Nach Feuerwehrangaben sind vor allem Verpackungsmaterial und Kunststoffabfälle in Brand geraten. Verletzt wurde niemand.
Da die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle brachte, verbrannten lediglich Plastikabfälle. Das Gebäude hat nach derzeitigem Kenntnisstand keinen nennenswerten Schaden genommen. Es waren 45 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Nördlingen, Baldingen und Löpsingen im Einsatz. Als Brandursache wird Selbstentzündung angenommen.
nic
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Die Essener Feuerwehr musste nach dem Großeinsatz bei einer Recyclingfirma im Stadtteil Bergeborbeck (/EM berichtete) gestern nochmals ausrücken. In einer Halle der Entsorgungsbetriebe EBE in Katernberg war Abfall in Brand geraten. Verletzt wurde niemand.
Im Bericht der Feuerwehr Essen heißt es dazu: „Die eintreffenden Kräfte fanden eine ca. 50 x 20 m große Halle vor, in der ca. 30 m3 Unrat brannten. Durch die enorme Hitze waren schon bereits im oberen Bereich der Halle Teile der Fassade geschmolzen. Unter Vornahme von drei Hohlstrahlrohren und der Drehleiter war der Brand sehr schnell unter Kontrolle und eine weitere Ausbreitung wurde verhindert. Die vorgehenden Trupps gingen alle unter Atemschutz vor und mussten auf Grund der Hitze des Brandes und der hohen Außentemperaturen entsprechend oft gewechselt werden. Nach der primären Brandbekämpfung in der Halle wurde der Abfall durch einen Bagger ins Freie befördert, in einer vorhandenen Betonwanne abgelegt und dann weiter abgelöscht. Insgesamt mussten sieben Atemschutztrupp eingesetzt werden. Gegen 17.35 Uhr konnten die Einsatzkräfte einrücken. (…) Gegen 20 Uhr wird eine Brandnachschau durchgeführt.“
Zur Brandursache gibt es noch keine Informationen. Die Polizei ermittelt.
bem
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