Dreitägiger Streik im Harzkreis / Brand in Hannover / Ursache von Hörsching ist noch unklar
Zu einem zunächst auf drei Tage befristeten Streik hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Harzkreis (Nordharz, Sachsen-Anhalt) aufgerufen.
Bis zum morgigen Donnerstag fallen sämtliche regulären Entsorgungstouren (Altpapier, Gelbe Säcke, Gelben Wertstoffcontainer, Sperrmüll) komplett aus und auch auf den Wertstoffhöfen kommt es zu erheblichen Einschränkungen. Gibt es keine Einigung, behält sich ver.di weitere Maßnahmen vor.
Anlass des Streiks sind Forderungen nach höheren Löhnen und einem Plus bei den Vergütungen für Überstunden. Bislang zahlt die bestreikte Abfallwirtschaft Nordharz GmbH, eine PPP-Gesellschaft mit REMONDIS-Beteiligung) laut Haustarifvertrag einen Stundenlohn zwischen 9,78 Euro (Berufsanfänger) und 11,92 Euro (ab 15. Dienstjahr). Das Arbeitgeberangebot, 11.50 beziehungsweise 13 Euro zu zahlen, das aber nicht sofort, sondern verteilt auf zwei Jahre, sei unakzeptabel, so die zuständige Gewerkschaftssekretärin Dagmar Huhn. Die Schmerzgrenze für die Längerbeschäftigten liege bei 13,50 Euro, so die ver.di-Sekretärin auf EM-Anfrage. Für die Menschen, die das Unternehmen mit aufgebaut hätten, müsse sich das Engagement auch auszahlen, sagte sie.
Wenig Spielraum sieht der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Nordharz GmbH. Dirk Hirschfeld. Bei Erfüllung der ver-di-Forderungen würden sich die Lohn-Meh Streik, Nordharz, rkosten von jährlich 667.000 Euro plus 30 Prozent höherer Sozialabgaben belaufen, erklärte er gegenüber der Volksstimme. Offenbar zu viel für das PPP-Unternehmen.
Die Rechnung stimme so nicht, machte ver.di-Sekretärin Huhn gegenüber EM deutlich. Die Erhöhung sei lediglich für die unteren . Gruppen 4 bis 7 gefordert. Dies summiert komme man bei weitem nicht auf die von Hirschfeld genannte Gesamtsumme.
In der nächsten Woche wird entschieden, wie es in dieser Tarifauseinandersetzung weitergeht. EM bleibt dran.
khg
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Brand bei der Noris Entsorgung GmbH in Hannover-Anderten. Am Montagabend hat in einer Halle des zur GP Günther Papenburg AG gehörenden Unternehmens ein Radlader aus noch unbekannten Gründen Feuer gefangen.
In der betroffenen Halle waren nach Angaben von Rainer Kunze, Pressesprecher der Feuerwehr Hannover, größere Mengen von Kunststoffabfällen gelagert, die nicht mehr wiederverwertet werden können und zur Verbrennung im benachbarten Zementwerk bestimmt waren. Der Radlader war als Arbeitsgerät eingesetzt, um die aussortierten LVP-Abfälle hin- und herzufahren.
Um 20.30 Uhr hatten Brandmelde- und Sprinkleranlage ausgelöst, berichtet Rainer Kunze weiter. Als die Brandbekämpfer Minuten später vor Ort eintrafen, drang dichter Rauch aus sämtlichen Zugängen. Trotzdem gelang es, den Brand in kurzer Zeit zu löschen.
Da ausschließlich der Radlader gebrannt hatte, entwickelten sich keine giftigen Emissionen. Bei der Feuerwehr gilt der Einsatz als örtlich begrenzt. Über die Schadenshöhe liegen noch keine Informationen vor. In dem betroffenen Entsorgungsunternehmen war es in der zurückliegenden Zeit, auch in diesem Jahr, mehrfach zu Bränden gekommen.
khg
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Nach wie vor unklar ist die Ursache des Großbrandes in der Sortieranlage der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH in Hörsching (Bezirk Linz-Land. Oberösterreich), bei dem -wie berichtet- am 10. Oktober zwei Gebäude (Hallen 1 und 2) trotz Großaufgebotes (18 Feuerwehren mit etwa 250 Feuerwehrleuten ) komplett zerstört wurden. Das Landeskriminalamt Oberösterreich in Linz teilte auf EM-Anfrage mit, dass die Ergebnisse der Brandermittler und Sachverständigen noch nicht vorlägen.
Wie bereits von EM gemeldet, sind bei dem Unglück neun Mitarbeiter zum Teil schwer verletzt wurden. Über den Zustand dieser Verbrennungsopfer machte das Unternehmen keine Angaben.
Das Übergreifen der Flammen auf eine dritte Halle konnte durch den beherzten Einsatz der Feuerwehren verhindert werden. Zum Zeitpunkt des Unglücks am Morgen waren nach Unternehmensangaben 23 Mitarbeiter in der Halle. „Da vor allem Plastik verbrannt ist, war eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Die genaue Schadenshöhe ist noch unbekannt, geht aber in die Millionen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Energie AG Oberösterreich.
Wie an dieser Stelle erläutert wird, war die bis auf weiteres nicht benutzbare Sortieranlage am Standort Hörsching ein zentraler Umschlageplatz für die Müllsammlung in Oberösterreich. Auswirkungen auf die Müllsammlung in Oberösterreich habe dies aber nicht. „Es wurden bereits Disponierungen vorgenommen, um die Entsorgung weiterhin sicherzustellen“, teilt das Unternehmen mit.
Das Brandmaterial sei am Deponiegelände der thermischen Verwertungsanlage in Wels zwischengelagert worden. In dieser Woche werde das Material kontrolliert im Müllofen verbrannt. „Die am Standort installierte Betriebsfeuerwehr wird als Vorsichtsmaßnahme mit einer permanenten Brandwache vor Ort sein. Durch das Anliefern des Materials kann im Nahbereich Brandgeruch auftreten. Wir bitten diesbezüglich um Verständnis“, so die Energie AG Oberösterreich.
EN/rd
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