Kampf um die Marktführerschaft: Greift die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe nach Teilen von SUEZ?
Der schon lange erwartete „Coup“ der Schwarz-Gruppe nimmt Gestalt an. SUEZ und die Neckarsulmer Unternehmensgruppe stehen nach EM-Informationen in mehr als lockerem Kontakt.
Dass die Schwarz-Gruppe (Kaufland, Lidl, PreZero) ebenso wie REMONDIS nach Expansion trachtet, ist kein großes Geheimnis. Dennoch überrascht die neuste Meldung der allgemein gut informieren Lebensmittel-Zeitung selbst manchen Branchenkenner. Laut diesem Fachmedium erwägt die Neckarsulm ansässige Unternehmensgruppe einen Teil der SUEZ-Entsorgungssparte zu erwerben.
SUEZ kommentierte auf EM-Anfrage diese Meldung nicht. Die Antwort auf eine Anfrage, die Stunde an die Schwarz-Gruppe gerichtet wurde, stellt keine Bestätigung, aber auch kein vollständiges Dementi dar. „Wir stehen im Austausch mit unterschiedlichen Marktbegleitern. Unser einheitlicher Standpunkt ist, dass wir zu aktuellen Gerüchten des Marktes keine Stellung nehmen“, teilt Maria Theresia Heitlinger, Senior Professional Unternehmenskommunikation, mit.
EM-Recherchen ergaben, dass die Meldung der Lebensmittel-Zeitung keinesfalls aus der Luft gegriffen ist. Insider berichten schon seit längeren davon, dass die Schwarz-Gruppe einen großen Coup plant. Es wäre einfältig zu glauben, dass sich Europas größter Handelskonzern, der mit 104,3 Milliarden Umsatz Euro (2018) selbst den Müllriesen REMONDIS weit in den Schatten stellt, auf einen untergeordneten Platz im Ranking des deutschen Entsorgungswirtschaft verweisen lasse. Geld genug wäre für eine Teil-Übernahme vorhanden. „Das reicht für mehrere Coups“, sagt ein Marktkenner.
Nach EM-Recherchen stehen SUEZ und die Schwarz-Gruppe in Kontakt. Ob es sich um „lockere Gespräche“, wie es aus Insiderkreisen verlautet, oder bereits um konkrete Kaufverhandlungen handelt, wie andere sagen, ist derzeit ungewiss. Sicher ist nur, dass sich die Schwarz-Gruppe nicht mit Tönsmeier begnügen wird. Jenem Unternehmen aus Porta Westfalica, das REMONDIS regelrecht abgejagt wurde. „SCHWARZ trachtet nach Höherem“, heißt es.
Ein Fragezeichen ist durch das Bundeskartellamt, das die Transaktion genehmigen müsste, gegeben. Offenbar gehen derzeit die Neckarsulmer Planungen dahin, nur das zu erwerben, was kartellrechtlich weniger bedenklich wäre. Die verunglückten Übernahmeintentionen von REMONDIS in puncto Grüner Punkt gelten hier als Lehrbeispiel.
SUEZ Deutschland ist eines der führenden privatwirtschaftlichen Entsorgungsunternehmen in Deutschland. Mit einem möglichen Teil-Erwerb würde sich auch weitere Zugänge zum Recycling und der energetischen Verwertung von Abfällen aller Art.
Der Kampf um die Marktführerschaft- er hat nicht erst heute begonnen.
khg
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