Schönmackers übernimmt de Loreyn / Neues Betriebsgebäude / 19. Göttinger Abwassertage / bvse- Landeschefin Christiane Neuhaus: “Wir schaffen das“
Die Schönmackers Umweltdienste GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Kempen (Niederrhein, NRW) hat nach eigenen Angaben „rückwirkend zum 01.01.2019 (…) 100% der Geschäftsanteile der Firma de Loreyn in Kleve übernommen“.
Die bisherigen Geschäftsführende Gesellschafter des übernommenen Unternehmens, Christoph und Thomas de Lorijn, Jahrgänge 1965 und 1962, sind bereits nicht mehr im Amt. „Die Geschäftsführung wird von Frau Gloria Schönmackers und Herrn Oliver Zimmermann übernommen. Die Prokura erhält Herr Wolfgang Scheuren“, teilt dazu Schönmackers mit. Der Kaufpreis wird nach örtlichen Angaben auf rund zehn Millionen Euro geschätzt.
Die de Loreyn GmbH (26 Mitarbeiter, neun Fahrzeuge, zwischen zwei und fünf Millionen Euro Jahresumsatz) wurde 1972 von Willi und Heinz de Lorijn als Containerdienst gegründet und ist damit einer der ältesten Unternehmen seiner Art am Niederrhein. Im Bestand der Firma sind heute noch mehrere 100 Container. Darüber hinaus wird in Kleve ein Wertstoffhof betrieben.
Der Kleve blog schreibt zur Übernahme: „Die Lastwagen von den Loreyn kennt jeder Klever, weil in den Fahrzeugen, in seriös-edlem Dunkelblau lackiert, durchaus findige Fachleute unterwegs waren, die die ochsenblutroten Container auch da abzustellen vermochten, wo andere Leute nicht einmal einen VW Golf einparken konnten. Sobald die Metallkiste stand, machten sich die Bauherren daran, das Behältnis mit allem zu füllen, was irgendwie als „Bauschutt“ deklariert werden konnte. Der Auftritt des Unternehmens insgesamt war so, wie man sich einen Betrieb in dieser Branche vorstellte – sehr, sagen, wir erdig, mit einer feinen Note Asbest. Grundsätzlich super hilfsbereit, „das kriegen wir schon weg“.
(…) So gesehen, treffen zwei Unternehmenskulturen aufeinander. Der eine Betrieb, der gegen 20 Euro für die Kaffeekasse auch mal was annahm, was man anderswo nicht los wurde, gegen einen „Technologie- und Systemführer“, der nichts anbrennen, wohl aber vieles verbrennen lässt. Die Integration wird nicht einfach werden.
khg
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Für vier Millionen Euro soll ein neues Betriebsgebäude für den Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Wolfenbüttel (ALW) errichtet werden. Diese Empfehlung wird der Betriebsausschuss Wirtschaftsbetriebe Landkreis Wolfenbüttel gegenüber dem Kreistag abgegeben, der am 4. März abschließend über das Bauvorhaben beraten wird.
Nach Berichten der Wolfenbütteler Zeitung entspreche das alte Verwaltungsgebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen und trage auch nicht der gestiegenen Mitarbeiterzahl Rechnung. Aufenthaltsräume und sanitäre Anlagen seien unzulänglich. Trotz eingeleiteter Sanierungsmaßnahmen habe sich die Situation weiter verschlechtert.
Als Ersatzbau sei laut Wolfenbütteler Zeitung ein unterkellertes zweigeschossiges Gebäude mit einer Grundfläche von 450 Quadratmetern vorgesehen.
rd/khg
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Strategien und Erfahrungsberichte von und für Kommunen werden bei den 19. Göttinger Abwassertagen vom 19. bis 20. Februar 2019 im Mittelpunkt stehen.
Wie die Veranstalter mitteilen, werden Kommunal- und Ingenieurbürovertreter brennende Fragen der nachhaltigen Stadtentwässerung aufgreifen. Dazu gehört der „Umgang mit Starkregen“ ebenso wie rechtliche Themen (zum Beispiel „Niederschlagswassergebühren gegenüber Straßenbaulastträgern?“ sowie „Leitungsrecht und Eigentum – aktuelle Fälle“).
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Sanierungstechniken, wobei die TV-Inspektion und Dichtheitsprüfung als Grundbaustein des integralen Kanalmanagements eine wichtige Rolle spielen. Die Darstellung der Chancen und Risiken beim Thema Flüssigboden und die Vorstellung des neuen Merkblattes DWA M 143-17 komplettieren das thematische Programm.
Eine große praxisnahe Fachausstellung, praktische Vorführungen und ein intensiver Dialog runden die Veranstaltung in Göttingen ab. Die Abwassertage finden in diesem Jahr erstmalig in der Aula im Waldweg der Georg-August-Universität, Waldweg 26, statt. Veranstalter ist die Technische Akademie Hannover in Kooperation mit den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB).
Nähere Informationen zum Seminar: Technische Akademie Hannover e. V., Wöhlerstr. 42, 30163 Hannover, Telefon: 0511.39433-30, Fax: 0511.39433-40 oder www.ta-hannover.de.
MH (GEB) /rd
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Trotz des „nicht enden wollenden“ Konzentrationsprozesses in der Recycling- und Entsorgungswirtschaft, der sich abschwächende Konjunktur und eine immer stärker werdende Regelungsdichte sehe der Mittelstand dem neuen Jahr durchaus mit einigen Sorgen, aber auch mit der ihm typischen Zuversicht entgegen. Dies machte die Vorsitzende des bvse-Landesverbandes Bayern, Christiane Neuhaus, vor rund 100 Teilnehmern des traditionellen Neujahrsempfang des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) in Bad Wiessee am Tegernsee deutlich.
Der Mittelstand stehe in diesem Jahr vor wachsenden Herausforderungen, so die Landesvorsitzende weiter. Aus ihrer Sicht ist das aber kein Grund zu resignieren. „Wir schaffen das! Wenn nicht wir, wer dann?“, rief laut bvse eine kämpferisch gestimmte Christiane Neuhaus aus.
Festredner Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw-Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, bekräftigte in seiner Festrede den Vorsatz, anstehende Hindernisse im gemeinsamen Zielfokus auch verbändeübergreifend zu überwinden. Europa werde, so führte Brossardt aus, momentan auf die Probe gestellt. Das Jahr 2019 werde auf politischer und wirtschaftlicher Ebene ein Jahr der Entscheidungen, betonte Bertram Brossardt.
Dass aus Hindernissen mit Flexibilität und Innovationen Chancen werden können, machte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock anschließend deutlich. „Der chinesische Importstopp hat im Bereich Kunststoffrecycling den Trend zu mehr Recycling verstärkt. Wichtig ist, dass nun endlich auch die Beschaffungsaktivitäten von Wirtschaft und öffentlicher Hand konsequent danach ausgerichtet werden, Recyclingprodukte, wo immer es sich anbietet, nachzufragen. Das gilt insbesondere für Ersatzbaustoffe, aber natürlich auch für Recyclingkunststoffe“, erklärte Rehbock.
Mit Sorge betrachtet der Verbandschef die sich insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zuspitzende Situation durch die beim Bundeskartellamt angemeldete Übernahme der DSD Duales System Holding GmbH & Co. KG durch Remondis.
„Der bvse wird sich in das schwierige kartellrechtliche Verfahren mit aller Kraft einbringen“, versicherte Rehbock. Sofern dieser weitere schwere Eingriff in ein für den Mittelstand wettbewerbsfähiges Umfeld nicht verhindert werden könne, wolle man zumindest erreichen, diesen mit Auflagen zu versehen, die insbesondere den KMU eine Chance im Markt lässt, versprach Eric Rehbock.
Chancen, aber genauso auch Risiken, berge der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) ins Abfallgeschäft. Die Schwarz-Gruppe, die im Sommer 2018 mit der Firma Tönsmeier (mittlerweile in PreZero umbenannt) den fünftgrößten privaten deutschen Entsorger übernommen hat und mit der Gründung eines dualen Systems mit dem Namen “PreZero Dual GmbH” die komplette Abfallkette von der Organisation der Abholung in einem dualen System bis hin zur Sortierung und Verwertung abbildet, „wird durchmarschieren“, betonte Rehbock. „Der Mittelstand muss sehen, wie er auch hier teilhaben und als Konterpart gegen die Großen der Branche mithalten kann“, so Eric Rehbock.
JL/rd
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